zum Hauptinhalt

Nato-Erweiterung: Russland droht der Ukraine

Putin hat die Ukraine vor den Folgen eines Nato-Beitritts gewarnt. Sollte es dazu kommen, will Russland die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Nachbarland beenden.

Russland hat die Ukraine erneut vor den Folgen eines von der Regierung in Kiew angestrebten Nato-Beitritts gewarnt. Sollte es dazu kommen, würde die russische Regierung die Zusammenarbeit mit der Ukraine auf sensiblen Wirtschaftsfeldern beenden. Dieses erklärte Regierungschef Wladimir Putin am Samstag nach einem Treffen mit seiner ukrainischen Amtskollegin Julia Timoschenko in Moskau. "Wir halten die Erweiterung der Nato für kontraproduktiv im Hinblick auf die internationale Sicherheit", sagte der frühere Staatschef weiter. Russische Verantwortliche hatten sogar mit der Ausrichtung von Raketen auf das Nachbarland gedroht, sollte dieses seine Bestrebungen fortsetzen.

Timoschenko hatte zuvor das Interesse ihrer Regierung an einer Nato-Mitgliedschaft wiederholt und erneut für ein Referendum in ihrem Land über diesen möglichen Schritt. Umfragen in der Ukraine zeigen jedoch derzeit keine Mehrheit für einen Nato-Beitritt.

Die Ministerpräsidentin und Putin sprachen sich für eine engere Kooperation beider Länder bei der friedlichen Nutzung der Atomkraft aus. Neben den Ex-Sowjetrepubliken Kasachstan und Armenien werde künftig wohl auch die Ukraine im Internationalen Zentrum für Uran-Anreicherung im russischen Angarsk mitarbeiten, sagte Timoschenko. Dies sei "ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit".

Putin sagte, er hoffe bei den Preisverhandlungen über russische Gaslieferungen in die Ukraine auf eine einvernehmliche Lösung. Nach Schätzungen des Chefs des Gasprom-Konzerns, Alexej Miller, wird die Ukraine künftig 400 US-Dollar pro 1000 Kubikmeter Gas zahlen müssen. Bisher zahlt das Land 179 Dollar. (jg/dpa/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false