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Politik: Nato: Keine Anzeichen für Rückzug der Serben / China bleibt vor Schröder-Besuch unnachgiebig

BRÜSSEL/BELGRAD/PEKING (Tsp).Die Nato hat weiterhin keine Hinweise für einen Rückzug jugoslawischer Truppen aus dem Kosovo.

BRÜSSEL/BELGRAD/PEKING (Tsp).Die Nato hat weiterhin keine Hinweise für einen Rückzug jugoslawischer Truppen aus dem Kosovo.Deshalb gingen die Bombardierungen unvermindert weiter.Unterdessen hat China das sofortige Ende der Nato-Luftangriffe auf Jugoslawien zur Vorbedingung für Verhandlungen über den G-8-Prinzipienkatalog zur Beilegung des Kosovo-Konflikts gemacht."Andernfalls gibt es nichts zu diskutieren", sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking.Bundeskanzler Schröder dämpfte bereits die Erwartungen vor seinem Besuch in China: Es werde wohl keine Zustimmung Chinas zur UN-Resolution geben.

Die Nato setzte in der Nacht zum Dienstag ungeachtet der Ankündigung eines jugoslawischen Teilabzugs ihre Luftangriffe fort und griff erstmals seit Sonnabend wieder Ziele in Belgrad an.Nato-Sprecher Jamie Shea sagte am Dienstag: "Wir sehen keinerlei Anzeichen für einen Rückzug." Er hob erneut hervor, daß die Allianz keine Halbheiten wie den von Belgrad angekündigten Teilrückzug akzeptieren werde.

Die Luftangriffe der Nato wurden intensiviert, da sich die Wetterbedingungen verbessert hatten.Nach dem irrtümlichen Beschuß der chinesischen Botschaft in Belgrad am Sonnabend waren Ziele in der jugoslawischen Hauptstadt zunächst ausgespart worden.Bei einem Nato-Angriff auf die südserbische Stadt Nis sind nach Belgrader Angaben am Dienstag ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden, darunter der stellvertretende Vorsitzende von Milosevics Sozialistischer Partei.

China hat dagegen das sofortige Ende der Nato-Luftangriffe zur Vorbedingung für Verhandlungen über den G-8-Katalog gemacht.Jede Resolution zu Kosovo sei außerdem von der Zustimmung Belgrads abhängig.Die USA lehnten die chinesische Forderung nach einem Stopp der Luftangriffe ab.Dem russischen Jugoslawien-Beauftragten Tschernomyrdin gelang es damit in Peking vorerst nicht, China trotz des irrtümlichen Nato-Angriffs auf die chinesische Botschaft in Belgrad in eine Lösung des Kosovo-Konflikts einzubinden.

Nach einer Reihe von diplomatischen Gesprächen über das Kosovo ist Bundeskanzler Schröder am Dienstag zu seiner China-Reise aufgebrochen.Bei einem Treffen mit dem Präsidenten der jugoslawischen Teilrepublik Montenegro, Djukanovic, bestand zuvor nach Schröders Angaben Übereinstimmung über den Friedensplan der G 8-Außenminister.Schröders außenpolitischer Berater Steiner warnte vor überzogenen Hoffnungen auf einen Durchbruch.

Am Dienstag berichteten staatliche chinesische Medien erstmals über die Entschuldigungen der USA und der Nato für die Bombardierung der chinesischen Botschaft.

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