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Politik: Natürliche Landwirtschaft: Agrar-Expertin: Tiermehl als Futter unverzichtbar

Trotz des BSE-Skandals wird Tiermehl nach Ansicht der Europa-Abgeordneten Dagmar Roth-Behrendt für die Fütterung in der Landwirtschaft unverzichtbar sein, keinesfalls jedoch für Wiederkäuer. Voraussetzung sei aber, dass dieses Produkt nur aus Resten gesunder Schlachttiere hergestellt wird, sagte die SPD-Politikerin am Freitag in Berlin.

Trotz des BSE-Skandals wird Tiermehl nach Ansicht der Europa-Abgeordneten Dagmar Roth-Behrendt für die Fütterung in der Landwirtschaft unverzichtbar sein, keinesfalls jedoch für Wiederkäuer. Voraussetzung sei aber, dass dieses Produkt nur aus Resten gesunder Schlachttiere hergestellt wird, sagte die SPD-Politikerin am Freitag in Berlin. Die Tiermehlproduktion müsse künftig in allen EU-Staaten nach gleichen Kriterien strengstens geregelt und überwacht werden.

Wiederkäuer dürften als Pflanzenfresser keine tierische Fette bekommen, betonte Roth-Behrendt, die dem Umwelt- und Verbraucherausschuss des Europäischen Parlaments angehört. Sie sprach sich ferner für eine klare Auszeichnung aller Tierfuttersorten aus. "Es muss künftig alles genau auf der Packung stehen, was drin ist", sagte die Abgeordnete. Verschlüsselte Angaben könnten nicht mehr hingenommen werden. Sie forderte die Regierungen der EU-Länder auf, die EU-Kommission präzise über alle Schritte der Überwachung der Futtermittelproduktion zu informieren. Beteuerung, dass dies geschehe, reichten nicht mehr aus.

Roth-Behrendt warnte zugleich vor einer Überbewertung von Fischmehl als Futtermittel. Die meist aus der Ostsee kommenden kleinen Weißfische seien mit Dioxin belastet. Fischmehl und andere Futtermittel dürften jedoch nicht mit Dioxin belastet sein. Nach dem Verbot von Tiermehl sei nun zu befürchten, dass sich die Unternehmen auf eine verstärkte Fischmehlproduktion einrichten.

Der nordrhein-westfälische FDP-Chef Jürgen Möllemann forderte die Einführung eines "Agro-Audits", um den Verbraucherschutz effektiver zu gestalten. Entsprechend dem Öko-Audit sollten sich die Landwirtschaftsbetriebe freiwillig in Bezug auf die Nahrungsmittelproduktion zertifizieren lassen können. Die Nahrungsmittelherstellung müsse transparent und überprüfbar gemacht werden, sagte Möllemann. Wie in der Industrie entstünden dann auch in der Landwirtschaft "gläserne Unternehmen", erläuterte Möllemann den FDP-Vorschlag.

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