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Politik: Navodnjenije

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Regierungssprecher haben es auch nicht immer leicht. Was die Leute alles von ihnen wissen wollen!

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Regierungssprecher haben es auch nicht immer leicht. Was die Leute alles von ihnen wissen wollen! Sogar Journalisten hinter den Linden neigen manchmal dazu, Zuständigkeiten und Kenntnisstand zu überschätzen. Es ist von daher nicht verwunderlich, dass auch beim Normalbürger offenbar Vorstellungen über Amt und Aufgabe des Regierungssprechers kursieren, die in dessen vertraglich vereinbarter Stellenbeschreibung nicht vorkommen. Vielleicht war das Amt also einfach ein bisschen naiv, als es am vorigen Sonntag beim „Staatsbesuch“ für die Bürger die Vize-Regierungssprecherin Charima Reinhardt vor ein Häuflein Besucher setzte mit dem Auftrag, doch mal Pressekonferenz zu spielen. So, wie man das im Fernsehen immer sieht: Journalisten fragen, Pressesprecher antworten. Nun ahnen im Normalfall Pressesprecher schon voraus, was die Journalisten sie fragen werden, weil beide die gleichen Nachrichten verfolgen. Der Bürger ist da unberechenbarer. Ob sie wisse, was „Hochwasser“ auf Russisch heiße? Die Vize-Regierungssprecherin Reinhardt, nachhaltig verblüfft über derlei Wissensdurst, wusste es nicht. Trotzdem ist dies eine tröstliche Szene gewesen. Zeigt doch die Frage, dass jedenfalls der eine oder andere Bürger seiner Regierung weit mehr zutraut, als man gemeinhin glaubt. Robert Birnbaum

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