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Nepal: König stellt Wahlen in Aussicht

Nach den anhaltenden Unruhen in Nepal hat der autoritär regierende König Gyanendra die Demonstranten zum Dialog aufgerufen und Wahlen angekündigt.

Kathmandu - Der durch anhaltende Proteste unter Druck geraten nepalesische König Gyanendra hat am Freitag die Opposition zum Dialog aufgerufen und Wahlen angekündigt. «Die Demokratie verlangt Zurückhaltung und Konsens, weil jede Form des Extremismus mit der Demokratie unvereinbar ist», erklärte Gyanendra in seiner Ansprache zum nepalesischen Neuen Jahr, die von Rundfunk und Fernsehen übertragen wurde. Er kündigte an, dass innerhalb eines Jahres Neuwahlen stattfinden würden.

Das Oppositionsbündnis erklärte die Ankündigung von Neuwahlen umgehend für ungenügend. Faire und freie Wahlen seien unter dem Königsregime nicht möglich, hieß es. Gyanendra hatte im Februar 2005 die Macht an sich gerissen und herrscht seitdem autoritär über das Himalaya-Land. Das Parlament hatte er bereits im Mai 2002 aufgelöst. Seit mehr als einer Woche versucht die oppositionelle Sieben- Parteien-Allianz SPA mit Streiks und Protesten den Monarchen zur Rückkehr zur demokratischen Regierungsform zu zwingen.

Die Proteste waren immer wieder von gewalttätigen Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften begleitet gewesen. Dabei waren insgesamt fünf Zivilisten getötet worden. Am Freitag hatte sich die Lage weit gehend beruhigt. Nur aus Chitwan im Süden und Pokhara im Westen des Landes wurden noch Kundgebungen gemeldet. (tso/dpa)

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