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Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer verlässt beim CSU-Parteitag nach seiner Rede die Bühne. Drei Monate vor der Landtagswahl in Bayern ist die Stimmung in der CSU so schlecht wie lange nicht mehr. Das Verhältnis zwischen der Partei und ihrem Chef Seehofer ist extrem angespannt.

© Sven Hoppe/dpa

Neue Umfragen in Bayern: Immer öder - Seehofer und Söder verlieren weiter an Zustimmung

Geht es so weiter, droht der CSU mit ihrer Migrationspolitik bei den Landtagswahlen ein Desaster. Profitieren könnte davon die AfD. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Wenn das so weitergeht … Auch die neuesten Umfragezahlen stehen gegen Markus Söder in Bayern, gegen Horst Seehofer im Bund. Die CSU im Abwärtstrend. Angela Merkel, beider Lieblingsfeindin, ist beliebter im Land als der Regierungschef. Und immer weniger Bürger wollen, dass Seehofer als Bundesinnenminister weitermacht. Sogar in der CSU – man lese und staune – wollen sie eher, dass er aufhört.

Provoziert Seehofer seinen Rauswurf?

Vielleicht will Seehofer das sogar auch selbst? Manchmal hat man den Eindruck, so, wie er sich benimmt. Als lege er es darauf an, von der Kanzlerin rausgeworfen zu werden, um nachher behaupten zu können, dass er aus politischen Gründen entfernt wurde. Oder dass er immer das Richtige gesagt habe, nur nicht die Richtigen auf ihn gehört hätten. Wer auf ihn hört, auf ihn und auf Söder? Die AfD. Die findet die beiden gut, weil beide ja auch reden wie sie. Streiche Söder und Seehofer, setze x und lege die Sätze x-Beliebigen vor – die werden sagen: Das ist doch von der AfD. Damit hat die Partei einen (gefährlichen) Punkt: Wählt das Original, nicht die Kopie. Das kann noch bitter enden. Also für die CSU. Denn das Original frisst die Kopie. Dass die Grünen im Freistaat zunehmend beliebter und zweitstärkste Kraft werden, wenn das so weitergeht – das ist der dazu gut passende Trend.

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