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Politik: Neuer Ärger um Ponader

Geschäftsführer fordert schnelle Vorstandswahlen.

Berlin - Johannes Ponader, politischer Geschäftsführer der Piraten, löst neuen Ärger in seiner Partei aus. In einem Podcast, einer Art Radiointerview, geführt von einem anderen Piraten, hat Ponader für eine frühere Neuwahl des Bundesvorstandes plädiert. Vor dem Hintergrund massiven internen Streits in den vergangenen Monaten bringt Ponader außerdem seinen möglichen Rücktritt ins Spiel. Er fühle sich „gebremst“ und könne nicht garantieren, sein Amt bis zur Bundestagswahl auszuüben. Den Piraten, die sich jetzt eigentlich auf Inhalte und Strategie konzentrieren wollten, droht damit die nächste Personaldebatte.

Laut Satzung müssen sie im Lauf des Jahres 2013 Vorstandswahlen abhalten. Geplant ist bisher, dies erst nach der Bundestagswahl zu erledigen, um sich bis dahin ganz dem Wahlkampf und der programmatischen Weiterentwicklung zu widmen. Ponader aber bringt nun weitere Varianten ins Gespräch – etwa eine Vorstellung und Befragung von Kandidaten übers Netz im Vorfeld eines ohnehin geplanten Programmparteitags, auf dem dann verhältnismäßig schnell gewählt werden könnte. Er spricht sich aber, konkret danach gefragt, auch dafür aus, einen zusätzlichen Parteitag im Frühjahr für eine Vorstandswahl einzuberufen, „inklusive der Kosten und des Aufwands“.

Um die Person Ponader hatte es heftige Querelen gegeben, ein Vorstandskollege hatte explizit deshalb sein Amt niedergelegt. Darum, dass Ponader zwar ein Abitur mit der Durchschnittsnote 1,0 ablegte, dann aber teilweise von Arbeitslosengeld II lebte, weil er sich selbst als Gesellschaftskünstler sieht, gab es Unruhe – zumal piratenintern zu einer Spendenaktion zu Ponaders Gunsten aufgerufen wurde. Schließlich riet Parteichef Bernd Schlömer ihm öffentlich, „mal arbeiten“ zu gehen.Karin Christmann

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