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Politik: Neuer PDS-Fraktionschef: Ende der Show

Da hilft kein Schönreden: Gregor Gysi wird der PDS fehlen. Gewiss, er bleibt bis zum Jahr 2002 im Bundestag.

Da hilft kein Schönreden: Gregor Gysi wird der PDS fehlen. Gewiss, er bleibt bis zum Jahr 2002 im Bundestag. Er kehrt auch sicher nicht seiner Partei den Rücken, manchen Abwerbeversuchen der SPD zum Trotz. Bestimmt wird er weiter durch Talkshows tingeln, vielleicht bald selbst eine moderieren. Und doch wird es nicht mehr sein wie bisher: Anders als 1993, als Gysi den Parteivorsitz abgab und sich auf die Führung der Bundestagsabgeordneten konzentrierte, hat der PDS-Mann kein Spitzenamt mehr. Damit hat er sich selbst des Einflusses beraubt. Nicht, weil ihm niemand mehr zuhören wollte. Aber er darf jetzt nicht mehr besser sein als sein Nachfolger Roland Claus und die designierte Parteichefin Gabriele Zimmer. Er darf den Neuen nicht die Show stehlen. Er muss der Versuchung widerstehen, PDS-Politik zu diktieren, Autorität zu zeigen. Zu viel verlangt von Gysi? Falls er es sich nicht verkneifen kann, weiter das Markenzeichen der PDS abzugeben, demontiert er die neue Führung vom ersten Tag an. Der Schaden wäre doppelt: Die Blässe der Neulinge würde um so mehr auffallen. Doch Gysi würde damit keine Stimmen verdienen, weil er nicht gewählt werden kann. Schlechte Aussichten für die PDS bei der nächsten Bundestagswahl.

m.m.

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