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Politik: Neuer Skandal bei polnischer Stiftung Vorstand veruntreut Gelder für Zwangsarbeiter-Entschädigung

Warschau. Die Kette der Skandale bei Polens Zwangsarbeiter-Stiftung reißt nicht ab.

Warschau. Die Kette der Skandale bei Polens Zwangsarbeiter-Stiftung reißt nicht ab. Jerzy Sulek, der Chef der „Stiftung polnisch-deutsche Aussöhnung", hat Presseberichte bestätigt, wonach sich auch der amtierende Vorstand der Institution, die für die Verteilung der von der deutschen Partnerstiftung bereitgestellten Entschädigungszahlungen zuständig ist, selbst illegale Prämienzahlungen gewährt habe. Der Vorstand habe inzwischen die Rückzahlung der Jahresprämien für 2001 und 2002 beschlossen, so Sulek. Zudem habe die Stiftung beim Warschauer Amtsgericht Zivilklagen gegen drei ihrer früheren Vorsitzenden zur Rückzahlung der zwischen 1998 und 2000 ausbezahlten Jahres- und Quartalsprämien erhoben.

Bereits im April hatte die Enthüllung der Selbstbereicherung der früheren Vorsitzenden der Stiftung durch so genannte „Erfolgsprämien" in Höhe von insgesamt 362 000 Zloty (90 000 Euro) empörte Reaktionen bei den einstigen Zwangsarbeitern ausgelöst. Sulek versicherte erneut, dass die Prämien-Affäre die Auszahlung der den Betroffenen zustehenden Kompensationsgelder nicht beeinträchtigen werde. Die Mehrheit der rund 411000 polnischen Zwangsarbeiter, die einen Antrag auf Entschädigung stellten, hat die Gelder aus Deutschland inzwischen erhalten.

Thomas Roser

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