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Neuer Skandal: Nun auch Giftmüll in Asse

In dem Einsturz gefährdeten Atommülllager Asse in Niedersachsen befinden sich neben radioaktiven Abfällen auch tonnenweise Giftstoffe und Pestizide. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bestätigte einen Bericht des Magazins Stern, wonach rund eine halbe Tonne hochgiftiges Arsen dort lagert.

Zwar seien giftige Stoffe wie Arsen, Quecksilber und Blei grundsätzlich in dem eingelagerten radioaktiven Abfall enthalten, sagte BfS-Sprecher Florian Emrich. Unter den 126.000 Fässern mit nuklearem Abfall befänden sich aber auch gut ein Dutzend Fässer mit entsorgten hochgiftigen Pflanzenschutzmitteln.

Das BfS übernahm zum Jahresanfang die Verantwortung für die Asse. Der frühere Betreiber, das Helmholtz Zentrum, wurde wegen des sorglosen Umgangs mit den gefährlichen Stoffen abgelöst. Das BfS prüft zurzeit verschiedene Optionen zur Sanierung des rund 100 Jahre alten Bergwerks, das durch einsickerndes Wasser immer instabiler wird. Möglicherweise muss der bis 1978 eingelagerte Abfall wieder an die Oberfläche geholt werden. Dies könnte milliardenschwere Kosten und jahrelange Sanierungsarbeiten nach sich ziehen.

Bei dem Lager in Asse handelt es sich nicht um ein Endlager - es gibt weltweit keines - sondern um einen Prototypen in dem technische Fragen zur Endlagerung geklärt werden sollten. Dies Erkenntnisse sollten im geplanten Endlager Gorleben zur Anwendung kommen. (cl/dpa)

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