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Politik: Neues Elterngeld wird teuer – weil viele Väter es beantragen

Berlin - Wegen der überraschend großen Nachfrage braucht das Bundesfamilienministerium für das Elterngeld im laufenden Haushaltsjahr 130 Millionen Euro zusätzlich. Ein Sprecher des Ministeriums zeigte sich am Freitag erfreut darüber, dass die Anfang des Jahres neu eingeführte Leistung so deutliche Wirkung zeige.

Berlin - Wegen der überraschend großen Nachfrage braucht das Bundesfamilienministerium für das Elterngeld im laufenden Haushaltsjahr 130 Millionen Euro zusätzlich. Ein Sprecher des Ministeriums zeigte sich am Freitag erfreut darüber, dass die Anfang des Jahres neu eingeführte Leistung so deutliche Wirkung zeige. Die im Vergleich zur Planung höheren Kosten begründete er auch damit, dass überraschend viele Väter Elterngeld beantragen und diese in der Regel besser verdienten als Mütter. Die Zahl der Väter, die ihre Berufstätigkeit zugunsten einer Erziehungszeit unterbrechen, verdreifachte sich nach seinen Angaben von 3,5 auf rund zehn Prozent.

Das Anfang des Jahres eingeführte Elterngeld ist eine Lohnersatzleistung, deren Höhe sich am Einkommen orientiert. Sie beträgt mindestens 300 Euro für Eltern ohne eigenen Verdienst und maximal 1800 Euro im Monat für Erwerbstätige mit hohem Einkommen. Damit ist der Anreiz für Väter höher, die meist mehr Geld nach Hause bringen als die Mütter der Kinder. Die kurze Bezugsdauer soll berufstätige Frauen ermutigen, ihre Erwerbsarbeit schnell wieder aufzunehmen. Ein weiterer Anreiz zur Beteiligung der Väter wird dadurch geschaffen, dass die volle Leistung über 14 Monate nur dann ausbezahlt wird, wenn beide Partner in Erziehungszeit gehen. Wenn nur ein Elternteil sich der Kindererziehung widmet, wird die Leistung nur zwölf Monate lang bezahlt.

Die starke Nachfrage der Väter führte nach Aussagen des Sprechers auch dazu, dass mehr Familien über 14 Monate lang Ansprüche geltend machen. Die zusätzlich benötigten 130 Millionen Euro seien im Vergleich zu den Gesamtmitteln für das Elterngeld 3,54 Milliarden eine vergleichsweise geringe Summe.

In der Union hatte es gegen das Elterngeldvorhaben von Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) starke Vorbehalte gegeben. Dem 2007 beschlossenen Ausbau der Krippen stimmten CSU und konservative Kräfte in der CDU nur unter der Bedingung zu, dass für zu Hause erziehende Eltern ein „Betreuungsgeld“ eingeführt wird. hmt

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