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Politik: Nicht alles war schlecht (Glosse)

Liebe Rheinländer! Heute mal ein ernstes Wort zum Thema Karne .

Liebe Rheinländer! Heute mal ein ernstes Wort zum Thema Karne . . Hallo? Ist da jemand? Ach: Alle weg, alle zu Hause, dort, wo heute de Zoch kütt. Ein bisschen unfair ist das schon, denn wir Berliner hatten doch so darauf gehofft, dass uns endlich mal jemand bei der Hand nehmen und in die Abgründe des Karnevalistischen einführen würde. Denn, nicht wahr, wir wirken zwar immer erst etwas stur, machen dann aber doch jeden Blödsinn gern mit. In diesem Jahr hat uns Pfarrer Traugott Fränkle den Mund gewässert: Eine "ungeheure Steigerung der Unmoral" sagte er im Zentralorgan der "Evangelischen Allianz" für die Karnevalszeit voraus; 20 bis 60 Prozent der Bevölkerung würden hineingezogen in ein "verändertes Denken des Konsums, der Albernheit, der Erotik, des Rauschs und einer billigen Kameraderie". Und nun schauen Sie mal aus dem Fenster: Konsum wie immer, rauschen tut der Verkehr, nix Kameraderie. Und Erotik? Leere Versprechungen also, und wir müssen fürchten, dass Berlin nicht zu Pfarrer Fränkles 20 bis 60 Prozent gehört. Und deshalb - Bonner! Kölner! - wollen wir endlich was abbekommen. Noch ein Jahr ohne ungeheure Steigerung der Unmoral? Dafür haben wir uns die Sache mit der Hauptstadt nun wirklich nicht aufgehalst.Aus der Serie "matthies meint"

Aus der Serie \"matthies meint\"

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