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Politik: Nicht grüner als Kohl (Kommentar)

Die härtesten Urteile sind oft Folge enttäuschter Liebe: Der Umwelt-Sachverständigenrat kritisiert die rot-grüne Umweltpolitik ungewöhnlich scharf. Von einer Aufwertung der Umweltpolitik nach dem Herbst 1998 könne keine Rede sein, bemängeln die Forscher.

Von Robert Birnbaum

Die härtesten Urteile sind oft Folge enttäuschter Liebe: Der Umwelt-Sachverständigenrat kritisiert die rot-grüne Umweltpolitik ungewöhnlich scharf. Von einer Aufwertung der Umweltpolitik nach dem Herbst 1998 könne keine Rede sein, bemängeln die Forscher. Sicher, die neue Koalition hat die Ökosteuer eingeführt und den Atomausstieg angepackt. Sicher, es gibt immer wieder öko-politische Anläufe, etwa in der Energiepolitik. Aber dass Politik für die Umwelt eines der großen gemeinsamen Anliegen der Regierung Schröder wäre, das sich dann ja durch alle Politikfelder ziehen müsste - das behaupten nicht mal die Grünen. Umweltpolitik ist Fachpolitik geblieben. Es ist ein beliebtes Spiel in der Grünen-Partei, an diesem Punkt mit dem Finger auf den Minister Trittin zu zeigen. Daran ist richtig, dass er - außer beim Atom - so furchtbar engagiert nicht ist. Aber die Kritiker sind oft solche, die am liebsten ganz vergessen machen würden, dass die Grünen mal eine "ÖkoPartei" waren. Ausgegrünt.

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