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Martin Schulz, Ex-Parteichef und bedeutendster Europäer der SPD.

© John MacDougall/AFP

Nicht zu Europakonvent eingeladen: SPD brüskiert Martin Schulz

Nicht wenige hadern mit Parteichefin Nahles. Und nun lädt die SPD ausgerechnet ihren Mr. Europa nicht persönlich zum Europakonvent ein. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Ein Versehen? Wer‘s glaubt. Ausgerechnet Martin Schulz, nicht nur früherer Parteichef, Kanzlerkandidat, EU-Parlamentspräsident, Europaspitzenkandidat, sondern der leidenschaftlichste, bedeutendste Europäer der SPD – genau der ist nicht persönlich zum Europakonvent eingeladen. Dieser richtungweisenden Veranstaltung der SPD auf dem Weg zur Europawahl im Mai.

Das kann man persönlich nehmen; und hat Schulz auch. Zurecht. Denn bei allen Reden, die da von anderen kommen werden, bei allen Forderungen im Wahlprogramm, das beschlossen wird – nichts wird heranreichen an das, was Schulz vor einem Jahr höchstpersönlich in den Groko-Vertrag hineinverhandelt hat. Und keiner würde darüber so gut reden können wie Schulz.

Wie gut, das hat er gerade im Bundestag in der Antwort auf die Europa-Regierungserklärung der Bundeskanzlerin nach Parteichefin Andrea Nahles gezeigt. Auch ihr. In der Fraktion denken und sagen seither nicht wenige Abgeordnete: Wenn Nahles doch so reden könnte wie ihr Vorgänger.

Auch das Verhalten der Parteizentrale in der SPD wird inzwischen noch mehr beargwöhnt. Wie sie mit denen umgeht, die mehr positive Ausstrahlung als die Vorsitzende haben! Drum: ein Versehen? Wohl eher ihre Wahl, denken immer mehr Genossen. Und wenn das so weitergeht, sagen die es auch. Bald. Der nächste Mai kommt bestimmt. 

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