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Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen

© dpa

Niedersachsen: Tierquälerei-Vorwurf gegen Landwirtschaftsministerin

Gegen die Familie von Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen und ihr Puten-Mast-Unternehmen ist Strafanzeige wegen Tierquälerei gestellt worden. Die Ministerin selbst war Geschäftsführerin in einem der beschuldigten Betriebe ihres Ehemanns.

Die Tierschutzorganisation Peta hat Strafanzeige gegen mehrere Putenmäster und die Familie Grotelüschen gestellt. Der Ehemann der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen (CDU) betreibt eine Putenbrüterei und ist an mehreren Mastanlagen beteiligt. Die Ministerin selbst war bis zu ihrem Amtsantritt vor wenigen Wochen selbst Geschäftsführerin der Putenbrüterei Ahlhorn. Die Ministerin ließ den Vorwurf, es sei in Ahlhorn eng verbundenen Mastanlagen zu Tierquälereien gekommen, zurückweisen.

Das ARD-Magazin „Report Mainz“ hatte Filmaufnahmen von toten und schwer verletzten Tieren ausgestrahlt und dazu Tierschützer zitiert, die von Tierquälerei sprachen. Die Bilder stammen von Peta. Die Vorwürfe richten sich gegen die Haltung von Puten durch eine Erzeugergemeinschaft in Mecklenburg-Vorpommern, an der eine Firma Garlich Grotelüschens beteiligt ist.

Ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Hannover bezweifelte inzwischen die Echtheit der Aufnahmen. Nach seinen Angaben hatten die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern beiden Betrieben nach einer Vorortkontrolle ordnungsgemäße Arbeit bescheinigt. Zudem gebe es eidesstattliche Versicherungen von den Betreibern, dass die Aufnahmen nicht aus ihren Ställen stammten: „Es gibt also berechtigte Zweifel an der Authentizität der Aufnahmen.“

Am Freitag wird die Agrarministerin im zuständigen Ausschuss des Landtages zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Die Linksfraktion hat ihren Rücktritt gefordert. Kritik muss sich Grotelüschen auch von den Grünen gefallen lassen, weil sie die Räumung eines Geländes in Wietze bei Celle veranlasst hat, auf dem Bürger den Bauplatz eines geplanten Hähnchenschlachthofs besetzt hatten. Dort sollen später 27 000 Hähnchen pro Stunde geschlachtet werden. AFP/Tsp

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