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Politik: Niedriges Lernniveau

Pisa-Studie: Probleme in Klassen ab 20 Prozent Ausländeranteil

Berlin (rt). Ein großer Anteil ausländischer Schüler kann das Leistungsniveau einer Schule deutlich verringern. Zu diesem Schluss kommen Bildungsforscher in ihrer neuesten Auswertung der PisaStudie. Wenn mehr als jeder fünfte Schüler an einer Schule aus einer Zuwandererfamilie kommt, sinke der erreichte Leistungsstand „sprunghaft“. Auf der anderen Seite garantiere ein geringer Ausländeranteil noch keine guten Leistungen, heißt es in der noch unveröffentlichten Pisa-Auswertung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin.

Das schlechte Abschneiden Deutschlands bei Pisa im internationalen Vergleich kann aber nicht mit den Leistungen ausländischer Schüler erklärt werden. Der entsprechenden Behauptung im Bundestagswahlkampf erteilen die Forscher eine klare Absage. Rechne man die ausländischen Schüler aus der Gesamterhebung heraus, ergebe sich nur ein „geringfügig positiveres Bild“ als bei der Betrachtung aller 15-Jährigen. Deutschland läge dann zwar beim Lesen im Mittelfeld der OECD-Staaten, aber weiter mit großem Abstand hinter den erfolgreichen Pisa-Staaten.

Die Vorsitzende des Bundeselternrats, Renate Hendricks, forderte als Reaktion auf die Untersuchung die Einführung nationaler Bildungsstandards. Sie müssten die Lehrpläne der alten Bundesländer ablösen und „deutlich aufzeigen, was ein Schüler in einem bestimmten Alter können muss“.

Die Forscher sind zudem der Auffassung, dass die Berufstätigkeit von Müttern keinen schlechten Einfluss auf die Schulkarriere ihrer Kinder hat. Im Gegenteil: In Ostdeutschland haben Kinder eine fast vier Mal größere Chance, das Gymnasium zu besuchen, wenn ihre Mütter arbeiten. Als Grund dafür vermuten die Wissenschaftler, dass berufstätige Mütter meist besser gebildet sind.

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