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Bei einem Selbstmordanschlag von Boko-Haram-Terroristen am 4. Juli in Zabarmai, Nordost-Nigeria, kamen zahlreiche Menschen ums Leben.

© AFP

Nigeria: 50 Tote nach Selbstmordanschlägen von Boko Haram

Boko-Haram-Terroristen haben in Nigeria rund 50 Menschen getötet. Bei den meisten Opfern der Selbstmordattentäter handelte es sich offenbar um Muslime, die während des Ramadans gerade ihr Fasten gebrochen hatten.

Bei neuen mutmaßlichen Islamistenanschlägen in Nigeria sind im Zentrum des Landes Augenzeugen zufolge etwa 50 Menschen getötet worden. Selbstmordattentäter hätten sich am Sonntagabend in der Stadt Jos in einem Restaurant und in einer Moschee in die Luft gesprengt, sagte ein Helfer, der anonym bleiben wollte, am Montag. Bei den meisten Opfern handele es sich um Muslime, die während des Ramadans gerade ihr Fasten gebrochen hätten. „Bisher haben wir 49 Tote geborgen, aber die Zahl könnte steigen, weil wir immer noch Leichen finden“, erklärte der Mann. Ein Besucher der Moschee sagte, das Attentat sei offenbar genauestens geplant worden. Einige Täter hätten zunächst in eine Menschenmenge vor der Moschee geschossen. Als zahlreiche Muslime daraufhin aus dem Gebäude auf den Vorplatz gerannt seien, habe der Attentäter die Bombe gezündet. Ob die Terrorgruppe Boko Haram für die Anschläge verantwortlich ist, war zunächst unklar. In den vergangenen zehn Tagen hatte die Sunnitenorganisation im Nordosten des Landes zahlreiche Anschläge mit mehr als 200 Toten verübt. Sie will in der Region einen sogenannten Gottesstaat aufbauen und hat Schätzungen von Amnesty International zufolge seit 2009 bereits 17 000 Menschen getötet.

Erst am Freitag hatten sich mehrere Frauen in einem Ort in der Nähe der Islamistenhochburg Maiduguri in die Luft gesprengt und mindestens 55 Menschen mit in den Tod gerissen. Am Sonntag zündete ein Extremist einen Sprengstoffgürtel in einer Kirche in Potiskum im Bundesstaat Yobe. Sechs Menschen starben, darunter der Pfarrer.

Jedoch kommt es in Jos auch immer wieder zu religiöser Gewalt zwischen Christen und Muslimen. Nach den Attentaten hätten wütende Muslime eine Kirche angezündet, hieß es. Anwohner erklärten, viele Bürger hätten Angst vor einer neuen Gewaltwelle in der Stadt. In den vergangenen Jahren waren dabei bereits Hunderte Menschen ums Leben gekommen. (dpa)

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