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Politik: Noch immer 3000 Vermisste im Kosovo

Das Schicksal von mehr als 3000 verschwundenen Menschen aus dem Kosovo bleibt ungeklärt. Das Rote Kreuz vermutet viele von ihnen in Massengräbern oder in Gefangenenlagern.

Das Schicksal von mehr als 3000 verschwundenen Menschen aus dem Kosovo bleibt ungeklärt. Das Rote Kreuz vermutet viele von ihnen in Massengräbern oder in Gefangenenlagern. "Bei der Mehrzahl handelt es sich um Kosovo-Albaner, unter den Opfern befinden sich aber auch Serben, Roma und Angehörige anderer Minderheiten", sagt Pierre Krähenbühel, Chef der Balkan Task Force des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Nach Ende des Kosovo-Krieges im Juni 1999 habe das IKRK das Schicksal von rund 1500 Personen aufgeklärt. Mehr als 100 davon seien tot, der große Rest inhaftiert - vornehmlich in serbischen Gefängnissen. Von mehr als 760 Verschwundenen fehlt jede Spur. Die UCK-Befreiungsarmee führte demnach 350 Personen ab, zumeist Serben. Eine Liste mit den Namen der immer noch Verschollenen überreichte das Rote Kreuz den Behörden in Belgrad und Pristina mit der Bitte, die Suche zu unterstützen.

1900 Vermisste wurden im Krieg oder während der Belgrader Terrorkampagne gegen die Albaner verschleppt. Als Täter identifizierten die Angehörigen und Nachbarn jugoslawisches Militär oder serbische Zivilisten. Den Opfern wurde Verstoß gegen jugoslawische Gesetze vorgehalten.

Jan Dirk Herbermann

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