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Politik: Noch kein Kontakt zu den Entführern - Militärische Befreiung entführter Touristen vorerst ausgeschlossen

Die in Malaysia verschleppten Touristen, die auf einer Inselgruppe der Süd-Philippinen festgehalten werden, sind vermutlich in Gruppen aufgeteilt worden. "Offenbar ziehen diese Gruppen umher", sagte der philippinische Verteidigungsminister Orlando Mercado am Mittwoch.

Die in Malaysia verschleppten Touristen, die auf einer Inselgruppe der Süd-Philippinen festgehalten werden, sind vermutlich in Gruppen aufgeteilt worden. "Offenbar ziehen diese Gruppen umher", sagte der philippinische Verteidigungsminister Orlando Mercado am Mittwoch. Nach Erkenntnissen des Militärs sind die Entführten unversehrt. Ihnen gehe es den Umständen entsprechend gut.

Die meisten der Geiseln sollen in der Gewalt des Kommandeurs der extremistischen Moslemgruppe Abu Sayyaf auf dem Sulu-Archipel, Galib Andang, sein. Nach Angaben des philippinischen Außenministers Domingo Siazon kam es zunächst zu keinem Kontakt mit den Geiselnehmern. Auch sei ihm nichts über Forderungen bekannt geworden. Eine Militäraktion zur Befreiung der Entführten schloss er zunächst aus.

Insgesamt waren am Ostersonntag 21 Menschen von der malaysischen Urlaubsinsel Sipadan vor der Ostküste Borneos von schwer bewaffneten Kidnappern entführt worden, darunter eine dreiköpfige Lehrerfamilie aus Göttingen. Bei den anderen Entführten handelt es sich unter anderem um Franzosen, Südafrikaner und Finnen.

Abu Sayyaf ist die kleinste von mehreren moslemischen Guerillagruppen, die auf der südlichen Insel Mindanao für einen unabhängigen islamischen Staat kämpfen. Sie gilt als die gewalttätigste. Ihr werden Bombenanschläge und Erpressungen zur Last gelegt.

Der malayische Generalstabschef Jose Ca-limlim sagte am Mittwoch, die Geiseln seien nicht in Gefahr. Er äußerte sich kurz vor dem Flug zur Insel Jolo, wo die Geiselnehmer der moslemischen Guerillagruppe Abu Sayyaf und ihre Opfer gesehen worden seien. Der Neffe einer philippinischen Geisel berichtete, Abu Sayyaf wolle zehn Millionen Ringgit (über fünf Millionen Mark) Lösegeld.

"Sie sind alle nicht in Gefahr, das kann ich versichern", sagte General Calimlim. "Sie befinden sich weiter bei den Geiselnehmern." Einer seiner Leute sei vor Ort und habe sie gesehen. Aus Militärkreisen verlautete ergänzend, die Geiseln seien nach einer Irrfahrt einem der Abu-Sayyaf-Kommandeure mit Namen "Kommandant Robot" übergeben worden. General Calimlim gehörte zur Begleitung von Verteidigungsminister Orlando Mercado, der sich auf Jolo ein Bild von der Lage machen wollte. Der zuständige Provinzgouverneur Abdusakur Tan kündigte eine Unterredung mit moslemischen Geistlichen an, offenbar um zu vermitteln.

In unmittelbarer Nähe von Zamboanga hält Abu Sayyaf auf der Insel Basilan 27 Philippiner als Geiseln. Die Untergrundkämpfer wollen drei Moslemextremisten freipressen, die in den USA inhaftiert sind.

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