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Philipp Rösler ist wohl der prominenteste Politiker mit einem Migrationshintergrund. Die Zahl der Migranten im Bundestag wird wohl auch nach der Wahl im September verschwindend gering sein.

© dpa

Nominierungen zur Bundestagswahl: Parteien stellen kaum Migranten auf

Philipp Rösler ist der wohl prominenteste deutsche Politiker mit Migrationshintergrund. Auch nach der Bundestagswahl werden an seine Prominenz nur wenige Migranten heranreichen - denn die Parteien stellen kaum Migranten auf.

Trotz aller Teilhabe-Appelle: Die Politik selbst öffnet sich Migranten weiter nur sehr zögerlich. Nicht einmal vier Prozent derer, die im September auf Parteilisten oder direkt für den Bundestag kandidieren, haben einen Migrationshintergrund, sind also Nachkommen von Einwanderern oder selbst eingewandert.

Wie der „Mediendienst Integration“ in einer Umfrage unter den Parteizentralen in Bund und Ländern herausfand, sind Migranten bei Grünen und Linken am stärksten vertreten. Für die Grünen gehen bundesweit 23 Migrantinnen und Migranten ins Rennen, für die Linke 18 – ebenso viele wie in der SPD – und für die FDP und die Piraten neun beziehungsweise sieben. Die CDU hat bundesweit nur sechs Migranten aufgestellt, die bayerische Schwester CSU keinen einzigen.

Während in den Stadtstaaten, gemessen an der Bevölkerungszahl, nicht wenige Einwanderer und Politiker aus Migrantenfamilien kandidieren, sind – so heißt es im Mediendienst – Schlusslichter „ausgerechnet die Flächenländer, in denen der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund besonders hoch ist, wie Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen“.

Noch geringer dürfte der tatsächliche Anteil von Migranten im neuen Bundestag sein. Er läge nach den – freilich etwas unsicheren – Schätzungen des Mediendiensts für die Zahl der aussichtsreichen Plätze bei nur drei Prozent aller Abgeordneten. Ihr Anteil an der deutschen Wohnbevölkerung beträgt dagegen knapp 20 Prozent.

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