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Clinton Nordkorea

© AFP

Nord- und Südkorea: US-Aufruf zum Stopp von Provokationen

Die Spannungen zwischen Nordkorea und Südkorea wachsen in letzter Zeit wieder. Nordkorea verweigert derzeit den Dialog mit Südkorea und droht mit Krieg. US-Außenministerin Hillary Clinton mahnt zu politischer Entspannung.

Die USA haben sich in den gährenden Konflikt zwischen Nord-und Südkorea geschaltet. Sie warnen Nordkorea vor weiteren Drohungen gegen den Nachbarn im Süden. "Nordkorea wird keine anderen Beziehungen zu den USA erhalten, solange es beleidigt und den Dialog mit Südkorea verweigert", sagte Hillary Clinton am Freitag nach einem Treffen mit ihrem südkoreanischen Kollegen Yu Myung Hwan in Seoul.

28.500 US-Soldaten in Südkorea

Zugleich rief sie das Regime in Pjöngjang auf, die Zusagen zum Abbau seines Atomwaffenprogramms zu erfüllen. In scharfen Worten bezeichnete Clinton die Zustände in Nordkorea als "Tyrannei und Armut", die im starken Kontrast zu "Demokratie und Wohlstand" im Süden stünden.

Zusammen mit Yu fordere sie von Nordkorea, die Provokationen zu unterlassen, sagte Clinton. Pjöngjangs "Krieg der Worte" sei wenig konstruktiv. Beide Minister riefen Nordkorea zur bedingungslosen Wiederaufnahme der Dialogs mit Südkorea auf. Demonstrativ betonten Yu und Clinton, wie wichtig das Sicherheitsbündnis ihrer Länder sei. Die Partnerschaft solle zu einer "zukunftsorientierten Allianz des 21. Jahrhunderts" gestärkt werden. Die USA haben in Südkorea 28.500 Soldaten als Abschreckung gegen Nordkorea stationiert.

Säbelrasseln vor der Ankunft Clintons

Wenige Stunden vor Clintons Ankunft in Seoul am Donnerstag hatten die Streitkräfte Nordkoreas bekräftigt, zu einem Krieg gegen Südkorea bereit zu sein. Der Regierung in Seoul unterstellt Pjöngjang, eine Politik der Konfrontation zu verfolgen. Clinton hatte Nordkorea schon am Dienstag in Japan vor einem möglichen Raketentest gewarnt. Nach südkoreanischen Angaben bereitet Nordkorea derzeit den Start einer Interkontinentalrakete des Typs Taepodong-2 vor, die theoretisch US-Gebiet erreichen kann.

Als die dringlichste Aufgabe nannte Clinton in Seoul die dauerhafte Stilllegung der Atomanlagen in Nordkorea sowie eine "komplette und nachprüfbare Vereinbarung" über die Beseitigung des Atomwaffenprogramms des Landes. Bei ihrem Treffen bekräftigten Clinton und Yu, dass Südkorea und die USA unter keinen Umständen Atomwaffen in Nordkorea akzeptieren würden.

US-Sondergesandter für Nordkorea

Beide Seiten wollten sich weiter in enger Zusammenarbeit mit den anderen Teilnehmern der Sechs-Länder-Gespräche für den Abbau des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms einsetzen, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums in Seoul. Zur Sechserrunde gehören neben Nord- und Südkorea sowie den USA noch China, Russland und Japan.

Clinton kündigte an, dass der frühere US-Botschafter in Seoul, Stephen Bosworth, zum Sondergesandten für Nordkorea ernannt worden sei. Später traf sie noch mit dem südkoreanischen Präsidenten Lee Myung Bak zusammen. Noch am Freitag wollte Clinton zur letzten Station ihrer Asienreise nach China weiterfliegen. Vor dem Besuch in Seoul war sie in Indonesien und Japan. (hyc/dpa)

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