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Nordafghanistan: Serie von Anschlägen auf Bundeswehr

Die Serie der Angriffe auf deutsche Soldaten in Afghanistan reißt nicht ab. Erstmals wurde dabei am Wochenende offenbar ein Konvoi der "Schnellen Eingreiftruppe" der Bundeswehr Ziel eines Anschlags. Offiziere der Isaf-Schutztruppe beklagen unterdessen die mangelnde Ausrüstung.

Wie die Zeitung "Die Welt" schreibt, hat es am Wochenende erstmals auch Anschläge auf die "Schnelle Eingreiftruppe" (QRF) der Bundeswehr in Nordafghanistan gegeben. Zunächst wurde dem Bericht zufolge am Samstag ein Konvoi, der in Masar-i-Sharif stationierten QRF von einem Selbstmord-Attentäter attackiert. Dabei starb der Angreifer, weitere Personenschäden gab es aber laut "Welt" nicht. Nur wenige Kilometer entfernt wurde derselbe Konvoi mit einem improvisierten Sprengsatz angegriffen, der in einem abgestellten Fahrrad verborgen war. Es kam zu leichten Sachschäden. Zudem wurde am Sonntag das deutsche Feldlager in Kundus mit einer Rakete beschossen. Sie schlug auf dem Gelände ein, ohne jedoch Schaden anzurichten.

Im vergangenen Winter hat es dem Bericht zufolge insgesamt 36 Raketenangriffe auf das Lager gegeben. Nach der Verlegung von rund 200 zusätzlichen Bundeswehrsoldaten als Verstärkung hatten die Attacken dann zunächst nachgelassen, heißt es weiter. Das Kabinett will am Dienstag das Afghanistan-Konzept der Bundesregierung beschließen. Nach Informationen der "Welt" ist darin die Verdreifachung der Mittel für die Polizeiausbildung in Afghanistan von 12 auf 35,7 Millionen Euro enthalten.

Die Bundeswehr ist in Afghanistan nach einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" vom Dienstag nicht in der Lage, Soldaten aus umkämpften Gebieten mit Hubschraubern zu retten oder zu evakuieren. Abgeschossene oder notgelandete Piloten können nur mit Hilfe der US-Armee ausfindig gemacht und geborgen werden, berichtet das Blatt. Deutsche Offiziere der Schutztruppe ISAF beklagten sich über einen seit Jahren bestehenden Mangel an Hubschraubern. Auch verfüge die Bundeswehr noch immer nicht über bewaffnete Rettungshubschrauber zum Einsatz in Krisengebieten. Die von der Bundeswehr gestellte Schnelle Eingreiftruppe in Nordafghanistan sei deshalb nur begrenzt einsetzbar, so die Zeitung. (jr/dpa)

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