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Politik: Nordirland: Bald Entwaffnung der IRA?

Der britische Premierminister Tony Blair hat mit seinem irischen Kollegen Bertie Ahern die Beratungen über ein Friedenspaket für Nordirland abgeschlossen. Die Vorschläge zur Rettung der Belfaster Allparteienregierung sollten aber erst Mitte kommender Woche veröffentlicht werden, sagte Blair nach dem zweistündigen Treffen am Freitag in Sedgefield, seinem Wahlkreis im Nordosten Englands.

Der britische Premierminister Tony Blair hat mit seinem irischen Kollegen Bertie Ahern die Beratungen über ein Friedenspaket für Nordirland abgeschlossen. Die Vorschläge zur Rettung der Belfaster Allparteienregierung sollten aber erst Mitte kommender Woche veröffentlicht werden, sagte Blair nach dem zweistündigen Treffen am Freitag in Sedgefield, seinem Wahlkreis im Nordosten Englands. Ursprünglich war vorgesehen, den Konfliktparteien das Papier noch am selben Tag vorzulegen. Wie aus dem Umfeld beider Regierungen verlautete, verlangt es beiden Seiten weit reichende Zugeständnisse ab. Bei neuen Zusammenstößen zwischen katholischen und protestantischen Gruppen in Belfast wurden in der Nacht zum Freitag drei Polizeibeamte verletzt.

Das Kompromisspaket sieht unbestätigten Angaben zufolge unter anderem eine zügigere Entwaffnung der Untergrundorganisation Irisch Republikanische Armee (IRA) vor, sowie einen Teilabzug der britischen Armee aus Nordirland. "Ich weiß, dass es schwierig wird, aber ist das Beste, was wir tun konnten", sagte Ahern. "Ich hoffe, dass die Parteien es unterstützen und das Beste daraus machen."

Beide Seiten stehen unter Zeitdruck. Nach dem Rücktritt von David Trimble, dem Ersten Minister der Regionalregierung, muss bis zum 12. August ein Kompromiss gefunden werden. Scheitern die Verhandlungen, so muss die britische Regierung entweder Neuwahlen ausrufen oder die Direktverwaltung der Provinz durch London wieder herstellen. Trimble protestierte mit seinem Rücktritt am 1. Juli gegen die Weigerung der IRA, ihre Waffen abzugeben.

Die Sinn Fein und andere katholische Vertreter in der Regionalregierung verhandelten am Donnerstagabend in Dublin vier Stunden mit Ahern und seinen Beratern, was die protestantischen Parteien verärgerte. "Jetzt stehen wir hier an der Seitenlinie, während die irische Regierung geheime Abkommen mit der Sinn Fein aushandelt", sagte der Abgeordnete der Ulster Unionist Partei, Jeffrey Donaldson.

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