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Nordkorea: Neuauflage der Atomgespräche?

Die Verhandlungen über das nordkoreanische Atomprogramm könnten noch vor Weihnachten fortgesetzt werden. Allerdings lehnt Japan neue Gespräche ab, solange Pjöngjang keine Kompromissbereitschaft signalisiere.

Seoul/Tokio - Gastgeber China habe ursprünglich den 16. Dezember als Termin vorgesehen, die Einhaltung dieses Termin habe sich aber als schwierig erwiesen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Regierungskreise in Seoul. Es sei "sehr wahrscheinlich", dass die Gespräche am 18. oder 19. Dezember beginnen würden. Der japanische Außenminister Taro Aso und sein chinesischer Kollege Li Zhaoxing hatten am Samstag bei einem Treffen auf den Philippinen gesagt, es gebe noch keinen Termin für den Verhandlungsbeginn.

Ein ranghoher Vertreter der japanischen Regierungspartei LDP, Syoichi Nakagawa, sagte, Tokio lehne eine Wiederaufnahme der Sechser-Gespräche ab, solange Nordkorea keine Kompromissbereitschaft zeige. "Die Sechs-Parteien-Gespräche sollten nicht ohne eine vorherige gründliche Überlegung wieder aufgenommen werden", sagte Nakagawa am Sonntag in einer japanischen Fernsehsendung. Gespräche machten nur einen Sinn, wenn Nordkorea einen Beitrag für den Frieden mitbringe. Nagakawa schlug vor, zunächst ohne Nordkorea zu verhandeln und dadurch Druck auf Pjöngjang auszuüben. "Es ist ein Problem für Nordkorea, wenn Nordkorea trödelt."

Im November hatte US-Verhandlungsführer Christopher Hill seine Hoffnung geäußert, dass die seit gut einem Jahr ausgesetzten Sechser-Gespräche im Dezember wieder aufgenommen würden. Nordkorea hatte sich im November 2005 aus den Verhandlungen mit Südkorea, Japan, China, Russland und den USA zurückgezogen. Anfang Oktober empörte die nordkoreanische Regierung die Weltgemeinschaft mit einem Atomwaffentest. Einige Wochen später willigte Pjöngjang in die Wiederaufnahme der Verhandlungen ein. (tso/AFP)

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