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Nordkorea: "Schwierige Verhandlungen" über Atomprogramm beginnen

Wenig Optimismus herrscht unter den Mitgliedern der Sechs-Parteien-Gespräche im Hinblick auf ein Ende des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms - denn der Staat hat seine eigene Vorstellung von Kooperation.

Nach fünfmonatiger Pause hat am Montag in Peking eine neue Runde der Sechs-Parteien-Gespräche über ein Ende des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms begonnen. Die Delegationen sagen "schwierige Verhandlungen" voraus und zeigen sich wenig optimistisch. Zum Auftakt der ersten Sitzung der Chefunterhändler sagte Chinas Vizeaußenminister Wu Dawei, es gehe um einen Zeitplan für die Stilllegung der Atomanlagen. Umstritten ist die Nachprüfung der nordkoreanischen Schritte und ein angestrebtes Protokoll dafür. "Wir brauchen einen klaren Fahrplan, was wir tun müssen, um die Überprüfung abzuschließen", sagte US-Unterhändler Christopher Hill.

Nordkorea ignoriert japanische Delegation

Nordkorea will sich allerdings nicht darauf einlassen, dass internationale Atominspekteure auch Proben nehmen können. Die Gesprächsrunde war durch ein Treffen von Hill mit seinem nordkoreanischen Amtskollegen Kim Kye Gwan Ende vergangener Woche in Singapur vorbereitet worden. Doch bezweifeln Beobachter, dass Nordkorea vor dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Barack Obama im Januar nennenswerte Zugeständnisse machen wird.

Die neue Runde wurde durch die Absicht Nordkoreas erschwert, die japanische Delegation ignorieren zu wollen, weil Japan im Gegensatz zu den anderen Teilnehmern seine Verpflichtungen nicht erfüllt habe. US-Unterhändler Hill sagte: "Ich denke nicht, dass es an Nordkorea liegt, jemanden bei den Sechs-Parteien-Gesprächen einzuschließen oder auszuschließen. Sie müssen sich mit uns allen abgeben." An den seit 2003 mit Unterbrechungen laufenden Sechser-Gesprächen nehmen außer Nordkorea, den USA und China auch Südkorea, Japan und Russland teil. Wie lange die Gespräche dauern werden, ist offen. (mpr/dpa)

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