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Nordkorea: UN fordern Stopp des Atomwaffentests

Der UN-Sicherheitsrat hat Nordkorea eindringlich aufgefordert, auf den angekündigten Atomwaffentest zu verzichten. Der Test könnte zwischen Sonntag und Dienstag stattfinden, heißt es in Medienberichten.

New York - Wie der russische UN-Botschafter Vitali Tschurkin in New York mitteilte, verabschiedete der Rat einstimmig eine entsprechende nicht-bindende Erklärung. Darin wird die Führung in Pjöngjang auch aufgerufen, umgehend und ohne Vorbedingungen zu den Sechs-Länder-Gesprächen über ihr umstrittenes Atomprogramm zurückzukehren. Sollte Nordkorea die Appelle der internationalen Gemeinschaft weiter missachten, werde der Sicherheitsrat gemäß seinen Verpflichtungen handeln, die die UN-Charta vorsehe, hieß es in dem Text.

In dem öffentlich gemachten Text drückten die Mitglieder des UN-Gremiums ihre "große Sorge" über den von Nordkorea angekündigten Test aus. Ein solcher Test würde eine "klare Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit" darstellen. Pjöngjang wird dabei aufgefordert, jegliche Schritte zu unterlassen, die die Spannungen verstärken könnten. Von Strafen war in der Erklärung nicht die Rede. Die Vereinigten Staaten und Japan hatten dies im Vorfeld zwar befürwortet, der Sicherheitsrat verzichtete aber trotz eines möglicherweise unmittelbar bevorstehenden Atomwaffentests wegen der Bedenken Russlands und Chinas auf eine solche Drohung.

Nordkorea hatte am Dienstag einen Atomwaffentest angekündigt und damit scharfe internationale Proteste ausgelöst. Die südkoreanische Tageszeitung "Dong a Ilbo" berichtete in ihrer Donnerstagausgabe, für den Test komme der Zeitraum von Sonntag bis Dienstag in Frage. Nordkorea hatte in den Sechser-Gesprächen mit den USA, China, Japan, Südkorea und Russland im September vergangenen Jahres zugesagt, im Gegenzug zu Handelsvorteilen und Sicherheitszusagen auf sein Atomwaffenprogramm zu verzichten. Nachdem die USA Sanktionen gegen eine nordkoreanische Bank verhängt hatten, nahm Pjöngjang seit November 2005 nicht mehr an den Sechser-Gesprächen teil. (tso/AFP)

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