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Die britische "HMS St Albans" eskortiert das russische Kriegsschiff „Admiral Gorschkow“.

© Reuters

Update

Nordsee: Britische Marine überwachte russisches Kriegsschiff

Die britische Fregatte "HMS St Albans" hat über Weihnachten ein russisches Kriegsschiff eskortiert. Mehrere russische Schiffe sollen in den vergangenen Tagen nahe britischer Hoheitsgewässer aufgetaucht sein.

Die britische Marine hat wegen der angespannten Beziehungen zwischen London und Moskau ein russisches Kriegsschiff in der Nordsee begleitet. „Ich werde nicht zögern, unsere Gewässer zu verteidigen, und ich werde keine Form von Aggression tolerieren“, wird Verteidigungsminister Gavin Williamson in einer Mitteilung der Royal Navy zitiert. Es seien über Weihnachten vermehrt russische Schiffe in der Nähe britischer Hoheitsgewässer aufgetaucht.

Unklar war aber, ob die Schiffe tatsächlich zeitweise auch in britischen Hoheitsgewässern unterwegs waren. Ein Sprecher des Verteidigungsministers sagte dazu auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag nur, die Schiffe hätten sich in einem „Gebiet von britischem Interesse“ aufgehalten.

Die 190 Mann starke „HMS St Albans“ habe über Weihnachten das russische Kriegsschiff „Admiral Gorschkow“ eskortiert. Das britische Schiff wurde am Dienstag in seinem Heimathafen Portsmouth zurückerwartet. Einen ähnlichen Vorfall mit einem russischen Aufklärungsschiff hat es laut Ministerium an Heiligabend gegeben.

Nach russischer Darstellung war die neue und hochmoderne „Admiral Gorschkow“ auf einer Erprobungsfahrt, bevor sie offiziell in Dienst gestellt wird. Alle Systeme müssten noch einmal erprobt werden, sagte Alexej Rachmanow, Leiter der Vereinigten Schiffbaukorporation USC, der Agentur Tass.

Ein Hubschrauber soll britischen Medien zufolge außerdem zwei weitere russische Schiffe beobachtet haben. In London gibt es Bedenken, dass fremde Schiffe Unterseekabel für den Datentransfer kappen könnten.

Erst kurz vor Weihnachten hatten Russland und Großbritannien vergeblich einen Neuanfang ihrer angespannten Beziehungen versucht. Boris Johnson war als erster britischer Außenminister seit fünf Jahren nach Moskau gekommen und hatte Russland aufgefordert, nicht mehr mit Cyberattacken die Stabilität in Europa zu untergraben. „Es gibt Bereiche, in denen sich Russland feindseliger gegenüber unseren Interessen verhält als je zuvor seit Ende des Kalten Krieges“, sagte Johnson am Freitag. Moskau wies die Anschuldigungen zurück.

Williamson ist erst seit November Verteidigungsminister. Sein Vorgänger Michael Fallon, ein enger Vertrauter von Premierministerin Theresa May, trat wegen sexueller Belästigung von seinem Amt zurück. (dpa)

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