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Politik: Nothalt

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN In der Not braucht der Mensch manchmal kleine Helfer. Denn die Not tritt gemeinhin unerwartet ein.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

In der Not braucht der Mensch manchmal kleine Helfer. Denn die Not tritt gemeinhin unerwartet ein. Und, einem geheimnisvollen Naturgesetz folgend, immer im unpassendsten Augenblick. Mit leisem „Pling“ purzelt der Hemdknopf auf den Fußboden, gerade wenn wir zum Interview mit dem zeitweise wichtigen, weil zu Ministerehren gelangten Politiker stürzen – ein bisschen knapp dran, wie eigentlich fast immer. Und nun? Mit halboffenem Hemd dem Gewaltigen gegenübertreten? Die Jackettknöpfe schamhaft geschlossen halten?

Oder das rasch mal eben über der Computertastatur verzehrte Brötchen: Plopps, sagt die Majonäse und verbreitet sich genüsslich auf dem Hosenbein. Fettflecken sind hartnäckig. Der vorausschauende Reporter hat irgendwo im Büroschrank eine Ersatz-Garnitur, außerdem einen gedeckten Schlips für plötzlich sich ergebende ernste Anlässe.

Aber was tun, wenn es einem geht wie Volker Rühe? Der war, ohne dass er das an die Glocke gehängt hat, ziemlich schwer krank. Nach dreieinhalb Monaten ist er wieder da, allerdings um satte 18 Kilo leichter. Das steht ihm übrigens gut. Nur die Garderobe im Kleiderschrank der Berliner Abgeordneten-Wohnung hat die Schrumpfung naturgemäß nicht mitgemacht. Schlackerte also ein bisschen um den früheren Verteidigungsminister herum, die Garderobe. Schlackerte derart, dass die Hose abzustürzen drohte; selbst der Gürtel im letzten Loch hielt das Beinkleid nicht. Im Bundestag aber gibt es für solche Not heimliche Helfer: In der Poststelle haben sie in den Gürtel zwei neue Löcher gemacht. Seither ist Volker Rühe wieder voll ins parlamentarische Geschehen eingebunden. Robert Birnbaum

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