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NOTHILFE: In Deutschland oder besser in der Region?

Matthias Leibbrand hat eine klare Vorstellung davon, wie sinnvolle Hilfe für syrische Flüchtlinge aussehen sollte. Dass Deutschland jetzt Schutzbedürftige aufnehme, sei zwar eine freundliche Geste, sagt der Geschäftsführer von Vision Hope International, einer Entwicklungshilfeorganisation mit Sitz in Riegel am Kaiserstuhl.

Matthias Leibbrand hat eine klare Vorstellung davon, wie sinnvolle Hilfe für syrische Flüchtlinge aussehen sollte. Dass Deutschland jetzt Schutzbedürftige aufnehme, sei zwar eine freundliche Geste, sagt der Geschäftsführer von Vision Hope International, einer Entwicklungshilfeorganisation mit Sitz in Riegel am Kaiserstuhl. Doch wesentlich effektiver sei eine Betreuung an Ort und Stelle. „In Syrien gibt es noch Gegenden, die sicher sind. Dort suchen die Menschen zuerst Zuflucht. Und dort muss ihnen etwa mit Lebensmitteln geholfen werden.“ Bedarfsorientierte Hilfe sollten nach Leibbrands Überzeugung auch jene Syrer erhalten, die ihre Heimat verlassen konnten und nun in Jordanien oder im Libanon ihren Alltag meistern müssen. „Wenn diese Menschen nach Europa kommen, erleben sie einen heftigen Kulturschock.“ Zudem fördere eine Aufnahme fern der Heimat eine Art Nehmerkultur. Vision Hope setzt daher darauf, den Menschen zum Beispiel durch Arbeit zu helfen. Der Verein unterhält an der syrisch-jordanischen Grenze eine Tagesstätte für traumatisierte Kinder, in der die Mütter eine entsprechende Ausbildung erhalten. Save the Children setzt ebenfalls auf direkte Unterstützung für die Betroffenen. Allein die Dimension der Not mache das erforderlich. Bei der Diakonie heißt es: Die Katastrophe ist so groß, dass es egal ist, ob den Menschen hier oder in der Region geholfen wird. Hauptsache, man hilft ihnen. Ch.B.

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