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NPD-Finanzen: Ex-Schatzmeister wegen Untreue angeklagt

Insgesamt 800.000 Euro Parteivermögen soll der langjährige Schatzmeister der NPD, Erwin Kemna, unterschlagen haben. Nun ist er wegen Untreue in 86 Fällen angeklagt worden - ihm droht eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.

Der frühere Bundesschatzmeister der NPD, Erwin Kemna (57), ist wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Untreue angeklagt worden. Wie die Staatsanwaltschaft Münster am Mittwoch mitteilte, soll Kemna seine Partei in 86 Fällen um 813.250 Euro geschädigt haben. Zunächst war von einer geringeren Summe - rund 627.000 Euro - die Rede gewesen. Die 86 einzelnen Fälle haben sich laut Staatsanwaltschaft im Rahmen von 1200 bis 35.000 Euro bewegt.

Von 2004 bis 2007 habe er Geld von Parteikonten über Umwege auf seine Privatkonten sowie auf das Konto einer von ihm betriebenen Küchenfirma umgeleitet. Außerdem habe er Parteidarlehen privat verbraucht, aber aus Parteivermögen getilgt. Die 47 Seiten umfassende Anklageschrift ist beim Landgericht Münster eingegangen. Jetzt muss die 7. Große Strafkammer über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung der Hauptverhandlung entscheiden.

Kemna sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Er war in Ladbergen (Kreis Steinfurt) festgenommen worden. Zwei seiner Immobilien sowie sein Gesellschafter-Anteil am "Deutsche Stimme"-Verlag wurden unter die Aufsicht der Justiz gestellt, berichtete "Spiegel Online". Im Falle einer Verurteilung droht Kemna eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. (nim/dpa/ddp)

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