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Politik: NPD-Wähler: Jung, männlich, ostdeutsch

Berlin - Immer weniger junge Menschen gehen wählen. Bei der vergangenen Bundestagswahl haben nur noch gut zwei Drittel (68,8 Prozent) der Wahlberechtigten unter 30 Jahren ihre Stimme abgegeben.

Berlin - Immer weniger junge Menschen gehen wählen. Bei der vergangenen Bundestagswahl haben nur noch gut zwei Drittel (68,8 Prozent) der Wahlberechtigten unter 30 Jahren ihre Stimme abgegeben. „Das ist eine enttäuschende Feststellung“, sagte Bundeswahlleiter Johann Hahlen, der viereinhalb Monate später die repräsentative Wahlstatistik präsentierte. Im Vergleich zur Wahl 2002 ging die Wahlbeteiligung dieser Gruppe um 1,5 Prozentpunkte zurück. Der Trend ist seit 1980 zu beobachten.

Hohen Zuspruch bei Jungwählern – vor allem bei Männern im Osten – fand die rechtsextreme NPD. Fast jeder zehnte ostdeutsche Wähler zwischen 18 und 24 Jahren gab der NPD seine Stimme, in Sachsen waren es sogar zwölf Prozent. In Westdeutschland erzielte die NPD in dieser Gruppe im Durchschnitt ein Ergebnis von vier Prozent.

Insgesamt endete die vorgezogene Bundestagswahl 2005 mit der geringsten Wahlbeteiligung in der Geschichte der Bundesrepublik. Nur 77,7 Prozent der Bundesbürger gaben ihre Stimme ab. 2002 waren es noch 79,1 Prozent gewesen. Dabei sind die Unterschiede je nach Bundesland, Alter und Geschlecht beträchtlich: Die höchste Wahlbeteiligung wiesen die schleswig-holsteinischen Männer zwischen 60 und 69 Jahren auf (88 Prozent), während in Mecklenburg- Vorpommern nur etwas mehr als die Hälfte der Männer zwischen 21 und 24 Jahren zur Wahl gingen.

Angela Merkel erhielt als Kanzlerkandidatin der Unionsparteien keine Mehrheit seitens der Frauen: Während CDU und CSU bei den Männern um rund zwei Prozent vor der SPD lagen, wählten die Frauen SPD und Union zu jeweils 35,5 Prozent. Die SPD lag hier sogar mit 7100 Stimmen vorn.

Jens Poggenpohl

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