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Politik: NS-Opfer-Stiftung: US-Anwalt fordert höhere Transparenz

Der Vorstand der Berliner Zwangsarbeiter-Stiftung gerät weiter unter Druck. Der US-Opferanwalt Hausfeld fordert in einem Interview mit dem "Handelsblatt", die Arbeit der Stiftung wegen schwerer Managementfehler künftig unter die Aufsicht einer internationalen Organisation zu stellen.

Der Vorstand der Berliner Zwangsarbeiter-Stiftung gerät weiter unter Druck. Der US-Opferanwalt Hausfeld fordert in einem Interview mit dem "Handelsblatt", die Arbeit der Stiftung wegen schwerer Managementfehler künftig unter die Aufsicht einer internationalen Organisation zu stellen. "Notfalls werden wir unsere Forderung nach mehr Transparenz gerichtlich durchsetzen", kündigte Hausfeld an. Auch aus dem amerikanischen Kongress werde es in den nächsten Tagen eine Initiative in diese Richtung geben. Unter Umständen wäre dann sogar der Rechtsfrieden in den USA gefährdet, den deutsche Firmen zur Bedingung für Zahlungen an die Nazi-Opfer gemacht hatten.

Die polnische Partnerorganisation droht der Berliner Stiftung zusätzlich mit einer Schadensersatzklage in dreistelliger Millionenhöhe. "Wenn die deutsche Seite uns für die Verluste beim Umtausch der Entschädigungssumme in Zloty nicht entschädigt, gehen wir vor Gericht", sagte der Generalsekretär des Verbandes der jüdischen Kriegsveteranen in Polen, Krasucki.

Auch in Deutschland mehren sich die kritischen Stimmen gegen Stiftungsvorstand Jansen. "Er ist mit seiner Aufgabe offenbar völlig überfordert", sagt ein hochrangiges Mitglied der Stiftungsinitiative, die die noch fehlenden 550 Millionen Mark der Wirtschaft bis 10. Oktober überweisen wird. Die 16 Gründungsmitglieder der Initiative hätten sich nun bereit erklärt, jeder zusätzlich einen zweistelligen Millionenbetrag aufzubringen.

brs, tag

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