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Politik: NS-Zwangsarbeiter: Erste Entschädigung in Japan

Erstmals seit Ende des Zweiten Weltkrieges hat ein japanisches Unternehmen ehemaligen chinesischen Zwangsarbeitern eine Entschädigung zugestanden. Wie Anwälte der Opfer am Mittwoch mitteilten, willigte das Bauunternehmen Kajima Corp in die Einrichtung eines Fonds über 10,4 Millionen Mark ein, aus dem etwa 1000 ehemalige Zwangsarbeiter oder deren Angehörige entschädigt werden sollen.

Erstmals seit Ende des Zweiten Weltkrieges hat ein japanisches Unternehmen ehemaligen chinesischen Zwangsarbeitern eine Entschädigung zugestanden. Wie Anwälte der Opfer am Mittwoch mitteilten, willigte das Bauunternehmen Kajima Corp in die Einrichtung eines Fonds über 10,4 Millionen Mark ein, aus dem etwa 1000 ehemalige Zwangsarbeiter oder deren Angehörige entschädigt werden sollen. Die Einigung wurde außergerichtlich erzielt, nachdem elf Chinesen eine Entschädigungsklage gegen das Bauunternehmen eingereicht hatten. Das damalige Unternehmen Kajima-gumi, aus dem der heutige Konzern hervorging, hatte während des Krieges ein Arbeitslager betrieben, in dem chinesische Zwangsarbeiter unter brutalen Folterungen Frondienste leisten mussten.

USA drängen Wien bei NS-Entschädigung

Die österreichische Regierung geht am heutigen Donnerstag in die dritte Verhandlungsrunde über Entschädigungzahlungen für NS-Opfer. US-Außenministerin Madeleine Albright hatte bei ihrem Wien-Besuch am vergangenen Wochenende "die Notwendigkeit weiterer Zusagen vor allem von seiten der Privatwirtschaft" betont. Österreichs Unternehmen haben sich bislang mit Zusagen aber sehr zurückgehalten. Solange keine abschließende Einigung besteht, erwägen die Anwälte der Opfer Millionenklagen. Die Zusagen der Regierung belaufen sich bislang auf 857 Millionen Mark, die an die 150 000 noch lebenden Zwangsarbeiter gezahlt werden sollen. Weitere 342 Millionen Mark wurden nach Angaben eines österreichischen Unterhändlers als "Sofortmaßnahme" für Juden bereitgestellt, die aus ihren Wohnungen vertrieben wurden.

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