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Bei der Aufarbeitung der Straftaten des NSU hat es schon zahlreiche Pannen gegeben.

© dpa

NSU: Sim-Karten von V-Mann "Corelli" aufgetaucht

"Corelli" gilt als Schlüsselfigur im NSU-Skandal. Nachdem vor drei Wochen ein Mobiltelefon des ehemaligen V-Mannes aufgetaucht war, wurden nun einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge Sim-Karten gefunden.

Im Fall des früheren V-Mannes "Corelli" hat es offenbar eine erneute Panne gegeben. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" sollen Sim-Karten aufgetaucht sein, die der V-Mann vor seinem Tod 2014 benutzt hatte. Erst vor knapp drei Wochen hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) den NSU-Untersuchungsausschuss über den Fund eines Mobiltelefons informiert, das "Corelli" gehört haben soll. Das Telefon war jahrelang verschwunden und wurde erst im Sommer 2015 in einem Panzerschrank des BfV gefunden.

Über den Fund der Sim-Karten soll der "SZ" zufolge noch am Dienstagabend der NSU-Untersuchungsausschuss informiert werden.

"Corelli" gilt als Schlüsselfigur im NSU-Skandal. 2014 stieß das Bundeskriminalamt nach Informationen aus Sicherheitskreisen in den Akten des BfV auf eine CD, die der V-Mann dem Verfassungsschutz schon 2005 - sechs Jahre bevor das NSU-Trio aufflog - übergeben hatte. Auf dem Datenträger sollen NSU und NSDAP als Begriffspaare genannt worden sein. "Corelli" war bis 2012 als V-Mann für das BfV tätig. Im April 2014 war der damals 39-Jährige in seiner Wohnung in Paderborn tot aufgefunden worden. Todesursache war ein Zuckerschock infolge einer nicht diagnostizierten Diabetes-Erkrankung. (Tsp)

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