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Die Polizistin Michèle Kiesewetter war im April 2007 erschossen worden. Bislang galten die NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos als ihre Mörder.

© Norbert Försterling/dpa

NSU-Terror: Neue Spur im Mordfall Kiesewetter

Ein inzwischen verstorbener Aussteiger gab Hinweise auf die Beteiligung der baden-württembergischen rechtsradikalen Gruppe „Neoschutzstaffel“ bei der Erschießung der Polizistin.

Im Zuge der Ermittlungen zu Verbindungen zwischen der rechtsextremen Szene in Baden-Württemberg und der Terrorgruppe NSU kommen immer mehr Details ans Licht. Nach einem Bericht der „Stuttgarter Nachrichten“ gibt es im Südwesten wohl doch eine rechtsradikale Gruppe, die sich „Neoschutzstaffel“ nennt. Sie soll sich nach Aussage eines Aussteigers einmal mit den Rechtsterroristen des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ (NSU) in Öhringen östlich von Heilbronn getroffen haben. Die Ermittler hatten bisher die Existenz der „Neoschutzstaffel“ bezweifelt.

Der Aussteiger aus der rechtsextremen Szene, Florian H., war 2013 in einem brennenden Wagen gestorben. Sein Vater hatte angedeutet, dass sein Sohn wohl wusste, wer hinter dem Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter 2007 in Heilbronn steckte. Florian H. habe den Münchner Prozess gegen das mutmaßliche NSU-Mitglied Beate Zschäpe als Farce bezeichnet, solange nicht weitere Personen auf der Anklagebank säßen. Dabei habe er einen „Matze“ genannt. Für die Bundesanwaltschaft sind dagegen die nicht mehr lebenden Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt als frühere NSU-Mitglieder Kiesewetters Mörder.

"Matze" identifiziert

Nach Informationen der „Stuttgarter Nachrichten“ kommt dieser „Matze“ aus Neuenstein im Hohenlohekreis und ist zurzeit Soldat der Bundeswehr. Er soll Mitglied der „Neoschutzstaffel“ sein und habe „NSS“ auf seinem Körper tätowiert, berichtet das Blatt. Die Polizei hat „Matze“ vor kurzem identifiziert, wie ein Beamter am Freitag im Untersuchungsausschuss des baden-württembergischen Landtags sagte. Seine Identifizierung ist von Bedeutung, weil die Ermittler Florian H. bislang für wenig glaubwürdig hielten. dpa

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