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Gaddafi

© dpa

Nuklearwaffen: Gaddafi gesteht arabischen Ländern Recht auf Atombombe zu

Der libysche Machthaber Muammar al Gaddafi hat sich für das Recht arabischer Staaten und "auch der Palästinenser" auf den Besitz von Atomwaffen ausgesprochen. Wer dies nicht wünsche, müsse Israel von seinen Atomsprengköpfen entwaffnen.

„Wenn die Israelis Nuklearwaffen haben und über atomare Kapazitäten verfügen, so haben auch die Ägypter, Syrer und Saudiaraber ein Recht darauf“, sagte Gaddafi in einem Interview mit dem britischen Fernsehsender Sky News, das am Montagmorgen ausgestrahlt werden soll. „Sogar die Palästinenser sollten welche haben, denn ihre Kontrahenten oder Feinde verfügen auch über nukleare Kapazitäten - warum also nicht?“ Gaddafi fügte hinzu: „Sollten wir diese Situation nicht wünschen, dann müssen wir Israel von seinen Atomwaffen und -kapazitäten entwaffnen“.

Zum iranischen Atomprogramm befragt, sagte Gaddafi, sollten die Iraner tatsächlich an der Atombombe bauen, „werden wir alle gegen sie sein“. Er wies jedoch darauf hin, dass Teheran eigenen Angaben zufolge ein friedliches Atomprogramm verfolge. Bislang habe der Iran nicht erklärt, dass er an der Bombe arbeite. Er sagte nur, dass er Uran anreichere.

Der Iran verweist zu Vorwürfen, er wolle unter dem Deckmantel der zivilen Atomenergienutzung Atombomben bauen, darauf, dass alle seine Uranvorräte unter Kontrolle der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) stehen und er im Gegensatz zu Israel den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet hat. Israel verfügt Experten zufolge über bis zu 200 Atomsprengköpfe. Die israelische Führung hat mehrfach zu verstehen gegeben, ein iranisches Atomwaffenprogramm notfalls durch einen militärischen Angriff stoppen zu wollen. (smz/AFP)

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