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Torsten Albig

© dpa

OB-Wahl: SPD-Kandidat gewinnt in Kiel

Überraschender Machtwechsel auf dem Chefsessel im Rathaus von Kiel: Neuer Oberbürgermeister ist Torsten Albig von der SPD. Die Wahlbeteiligung erreichte einen historischen Tiefstand.

Albig, der Sprecher von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) ist, setzte sich am Sonntag gegen die CDU-Amtsinhaberin Angelika Volquartz durch. Albig (45) holte mit 52,1 Prozent der Stimmen gleich im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit. Volquartz (62) erreichte 41,2 Prozent. Raju Sharma (44) von der Linken kam auf 6,8 Prozent. Damit schaffte es Albig, die einstige Hochburg der Sozialdemokraten zurückzuerobern. Die SPD hatte 2003 erstmals nach mehr als 50 Jahren den Oberbürgermeisterposten in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt an die CDU verloren.

"Wir haben Themen gesetzt, um deutlich zu machen, dass man mit einem Inhalts-Wahlkampf und Argumenten die Sozialdemokraten wieder zur Wahl bringen kann", sagte Albig. Er kündigte an, verstärkt in Bildung zu investieren. "Das wird nicht einfach, denn das Geld müssen wir woanders wegnehmen", sagt er. Erschreckend sei die geringe Wahlbeteiligung - mit 36,2 Prozent ein historischer Tiefstand. Volquartz, die bei der Wahl als Favoritin galt, gratulierte Albig. "Ich bin sehr enttäuscht, damit habe ich nicht gerechnet", sagte die ehemalige Bundestags- und Landtagsabgeordnete.

Albig war Stadtrat in Kiel

Bevor Albig Ende Januar 2006 ins Bundesfinanzministerium als Pressesprecher wechselte, war der gebürtige Bremer von 2002 bis 2006 Stadtrat in Kiel gewesen. Er war unter anderem zuständig für Bürgerangelegenheiten, Ordnung, Personal und Inneres. Außerdem leitete er zeitweilig die Kulturabteilung der Landeshauptstadt.

In der Kieler Ratsversammlung ist die SPD seit der Kommunalwahl im Mai 2008 wieder stärkste Kraft. Sie arbeitet dort mit den Grünen und dem Südschleswigschen Wählerverband SSW zusammen. (feh/dpa)

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