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Politik: Obama hat seine Delegierten zusammen

Hillary Clinton erklärt sich vor Abgeordneten in New York bereit zur Kandidatur als Vizepräsidentin

Washington - Barack Obama hat die Nominierung für die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten in der Tasche: Der 46-Jährige hat nach Berechnung der Nachrichtenagentur AP die notwendige Zahl der Delegierten unter Dach und Fach. Damit wird Obama als erster schwarzer Kandidat die Partei ins Rennen ums Weiße Haus führen. Seine Rivalin Hillary Clinton ist nach eigenen Angaben zu einer Kandidatur als Vizepräsidentin neben Obama bereit. Wenn dieser Schritt ihrer Demokratischen Partei im Kampf um das Weiße Haus helfe, werde sie darüber nachdenken, sagte Clinton am Dienstag in einer Telefonkonferenz mit Abgeordneten in New York, wie einer der Teilnehmer berichtete.

Aus ihrem Wahlkampfteam war zuvor verlautet, die ehemalige First Lady werde noch am Dienstag (Ortszeit) den Sieg Obamas anerkennen, aus taktischen Gründen offiziell aber noch nicht das Handtuch werfen. Die Abgeordnete Nydia Velazquez hatte in der Telefonkonferenz erklärt, Obama habe ihrer Meinung nach die besten Chancen mit der ehemaligen First Lady als Vizekandidatin. Einer solchen Kandidatur an Obamas Seite stehe sie offen gegenüber, antwortete Clinton. Die Berechnung der AP zu den Delegiertenzahlen, die am Dienstag wenige Stunden vor dem Ende der letzten Vorwahlen in den Staaten Montana und South Dakota vorlag, beruht auf mehreren Faktoren: erstens der öffentlichen Zusage von Delegierten, zweitens auf über einem Dutzend privat geäußerten Erklärungen von Delegierten sowie drittens auf einer garantierten Mindestzahl von Stimmen, die Obama bei den aktuellen Vorwahlen in South Dakota und Montana auf jeden Fall erhalten wird, selbst wenn er dort verlieren sollte. Selbst wenn Obama bei den letzten Vorwahlen nur 30 Prozent der Stimmen erhalten sollte, wären ihm elf Delegierte sicher. Für die Nominierung sind insgesamt 2.118 Delegierte notwendig.

Auch auf die Unterstützung des früheren US-Präsidenten Jimmy Carter kann Obama zählen: Nach den letzten beiden Vorwahlen der Demokraten in South Dakota und Montana werde er sich für Obama aussprechen, sagte der Superdelegierte. Obamas Anhänger wüssten schon jetzt, dass dieser seine Stimme sicher habe. Die Anzeichen für Clintons Rückzug waren seit Montagabend immer deutlicher geworden. Ihr Wahlkampfmanager Terry McAuliffe sagte am Dienstagmorgen am Dienstag im Gespräch mit dem Sender NBC, wenn Obama die noch fehlenden Stimmen zur Nominierung erreiche, dann werde Clinton „ihm gratulieren und ihn den Kandidaten nennen“. McAuliffes Aussage war der bis dahin deutlichste Hinweis, dass Clinton ihre Niederlage nach den Vorwahlen in Montana und South Dakota vom Dienstag akzeptieren würde. Obama hatte sich bereits zuversichtlich gezeigt, schon bald als Kandidat seiner Partei festzustehen und wollte am Dienstagabend (Ortszeit) den eigentlichen Wahlkampf eröffnen, um der erste schwarze US-Präsident zu werden. Sobald die letzten Stimmen abgegeben seien, habe jeder in der Demokratischen Partei das Interesse, in eine neue Phase einzuschwenken, sagte Obama. „Wir haben viel Arbeit vor uns, um die Partei auf eine gemeinsame Linie zu bringen.“

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