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Öffentliche Haushalte: Schulden steigen auf 1500 Milliarden

Die Einnahmen sprudeln - trotzdem hat die Verschuldung der öffentlichen Haushalte im letzten Jahr die Marke von 1,5 Billionen Euro überschritten. Rein rechnerisch steht damit jeder Einwohner Deutschlands mit 18.256 Euro in der Kreide.

Die Schulden der öffentlichen Haushalte sind auch im vergangenen Jahr gestiegen: Bund, Länder und Gemeinden waren zum Jahresende 2007 mit insgesamt gut 1500 Milliarden Euro am Kreditmarkt verschuldet. Das teilt das Statistische Bundesamt auf Grundlage erster vorläufiger Ergebnisse in Wiesbaden mit.

Die öffentlichen Haushalte umfassen die Etats des Bundes, der Länder, der Gemeinden und Gemeindeverbände  - einschließlich ihrer jeweiligen Extrahaushalte.

Trotz sprudelnder Einnahmen ist die Verschuldung also weiter gewachsen. Mit einem Zuwachs von 0,3 Prozent auf 1501,7 Milliarden Euro war der Schulden-Anstieg im vergangenen Jahr jedoch deutlich geringer als 2006 (plus 2,6 Prozent). Insgesamt war damit jeder Einwohner in Deutschland Ende 2007 mit 18.256 Euro verschuldet.

Einnahmen sind gestiegen - Kommunen verdienen an Privatisierung

Beim Bund erhöhten sich die Kreditmarktschulden um 0,6 Prozent auf 937,6 Milliarden Euro, bei den Ländern um 0,4 Prozent auf 482,6 Milliarden Euro. Dagegen sank die Verschuldung im vergangenen Jahr bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden um 3,6 Prozent auf 81,4 Milliarden Euro. Dafür ist nach den Angaben der Statistiker auch die Privatisierung kommunaler Dienstleistungen verantwortlich.

Insgesamt sind die Einnahmen der öffentlichen Haushalte in den ersten drei Quartalen 2007 um 2,9 Prozent auf 736,3 Milliarden Euro gestiegen. Für das komplette Jahr liegen allerdings noch keine Zahlen vor.

Bayern hat die geringste Verschuldung

Unter den Ländern hat Bayern mit 1821 Euro pro Einwohner - und einem prozentualen Rückgang von 1,3 Prozent - die geringste Verschuldung. Dahinter kommen Sachsen mit 2613 Euro (minus 4,6 Prozent), Baden-Württemberg mit 3881 Euro (plus 1,6 Prozent) und Hessen mit 4937 Euro (plus 2,1 Prozent).

Schlusslichter sind die Stadtstaaten: Hamburg hat 12.282 Euro Schulden pro Einwohner (plus 0,1 Prozent), Berlin 16.634 Euro (minus 4 Prozent) und Bremen sogar 21.568 Euro (plus 6,8 Prozent). Bei den Schulden der Länder-Haushalte sind die Gemeinden nicht berücksichtigt. (jam/dpa/AFP)

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