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Österreich: 90 muslimische Gräber geschändet

Grabsteine, Platten und hölzerne Tafeln wurden aus ihrer Verankerungen gerissen und mit schwarzer Farbe besprüht - der islamische Teil des Friedhofs von Traun wurde am Wochenende verwüstet. Die Ermittler gehen von einem rechtsextremistischen Hintergrund aus.

Vermutlich rechtsextreme Täter haben am Wochenende den islamischen Teil des Friedhofs von Traun in Oberösterreich geschändet. 90 Gräber seien zum Teil schwer beschädigt worden, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Linz. Die islamische Gemeinde Oberösterreichs zeigte sich von dem Anschlag am Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan "tief schockiert".

Die Täter, die zwischen Freitag und Sonntag in den Friedhof eingedrungen waren, rissen Grabsteine, Platten und hölzerne Tafeln aus ihrer Verankerung und besprühten sie mit schwarzer Farbe, unter anderem mit Davidsternen und anderen Symbolen des Judentums. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Rechtsextremisten damit vom wahren Täterkreis ablenken wollten.

Die österreichischen Rechtsparteien FPÖ und BZÖ, die bei der Nationalratswahl am Sonntag knapp 30 Prozent der Stimmen gewannen, machen seit Jahren Propaganda gegen Muslime in Österreich. Beide Parteien haben sich für ein striktes Verbot des Baus von Moscheen mit Minaretten ausgesprochen. (lee/dpa)

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