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Österreich: Fischer bleibt Präsident – Rechtsaußen-Kandidatin erreicht nur 15,6 Prozent

Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer bleibt weitere sechs Jahre im Amt. Der von den Sozialdemokraten unterstützte 71-Jährige kam bei der Wahl am Sonntag nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis auf 78,9 Prozent der Stimmen.

Die per Briefwahl abgegebenen Stimmen müssen noch ausgezählt werden. Barbara Rosenkranz von der rechten Freiheitlichen Partei Österreichs blieb mit 15,6 Prozent unter ihren eigenen Erwartungen. Der Außenseiter Rudolf Gehring von der Christlichen Partei Österreichs (CPÖ) erhielt 5,4 Prozent.

Ein Wermutstropfen für Sieger Fischer war das extrem niedrige Interesse: Mit 49,2 Prozent sank die Wahlbeteiligung auf einen historischen Tiefstand. Bei der Bundespräsidentenwahl 2004 gingen noch rund 72 Prozent der Bürger an die Urnen, damals gab es aber im Bundesland Tirol noch eine Wahlpflicht. Gründe für das niedrige Interesse waren neben dem sonnigen Frühsommerwetter vor allem ein inhaltsarmer Wahlkampf und das Fehlen eines Kandidaten der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP), die das Alpenland gemeinsam mit der SPÖ  regiert. Sie hatte im Vorfeld wegen des so gut wie sicheren Sieges von Fischer darauf verzichtet, einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Einige ÖVP-Politiker hatten angekündigt, „weiß“ – sprich ungültig – wählen zu wollen und wurden dafür scharf kritisiert.

Nach einer Reihe von Wahlerfolgen mussten die Rechten in Österreich einen Rückschlag verschmerzen: Die zehnfache Mutter Rosenkranz blieb deutlich unter den Erwartungen der Partei. Zu Beginn des Wahlkampfes hatte ihr Parteichef Heinz-Christian Strache noch rund 35 Prozent als Wahlziel genannt. Schuld an dem schlechten Ergebnis ist für die FPÖ eine Kampagne gleichgeschalteter Medien: „Wir haben eine Hexenjagd erlebt“, sagte Strache in einer ersten Reaktion. (dpa)

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