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Österreich: Starker Zuwachs für FPÖ in Wien

Die rechte FPÖ hat bei der Landtagswahl in der österreichischen Hauptstadt Wien nach ausländerfeindlichem Wahlkampf deutlich zugelegt. Die SPÖ verliert die absolute Mehrheit, Bürgermeister Michael Häupl bleibt aber wahrscheinlich im Amt.

Bei der Landtags- und Kommunalwahl in Wien hat der sozialdemokratische Bürgermeister Michael Häupl die absolute Mehrheit verloren, bleibt aber aller Voraussicht nach im Amt. Zweitstärkste Kraft wurde nach einem stark ausländer- und islamfeindlichen Wahlkampf die rechtspopulistische FPÖ, sie konnte die Zahl ihrer Mandate mehr als verdoppeln. Die konservative ÖVP fuhr ihr bisher schlechtestes Ergebnis in der österreichischen Hauptstadt ein.

Nach dem vorläufigen Endergebnis vom späten Sonntagabend kommt Häupls SPÖ auf 44,17 Prozent - knapp 5 Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren. Sie verfügt damit nur noch über 48 Mandate, nachdem sie zuvor mit 55 Mandaten die absolute Mehrheit hatte. Die FPÖ legt demnach um mehr als 12 Punkte auf 27 Prozent zu. Damit erhöht sich die Zahl ihrer Mandate von 13 auf 28. Die ÖVP ist nur noch drittstärkste Kraft mit 13,35 Prozent. 2005 lag sie noch bei 18,77 Prozent. Die Zahl ihrer Mandate schrumpfte um fünf auf 13.

Auch die Grünen büßten Stimmen ein. Sie liegen bei 12,24 Prozent, nach 14,63 Prozent im Jahr 2005, und erhalten nur noch elf statt 14 Mandate.

Für die Sozialdemokraten, deren Bundeskanzler Werner Faymann in einer Großen Koalition mit der ÖVP regiert, ist die Wahl eine schwere Niederlage. Seit 2005 haben sie bei allen Wahlen, ob auf regionaler, nationaler oder europäischer Ebene, Stimmen verloren.

Künftig werden sie im "roten Wien" nur noch mit einer Koalition regieren können - entweder mit der ÖVP oder den Grünen. Ein Bündnis mit der FPÖ hatte Häupl bereits im Vorfeld ausgeschlossen. Die rechte Partei unter ihrem Vorsitzenden Hans-Christian Strache sprach deshalb bereits von einer "Koalition der Verlierer".

In Wien ist der Bürgermeister zugleich Landeshauptmann. Der 61-jährige Häupl ist bereits seit 1994 im Amt. (dpa/AFP)

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