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Politik: Olympia ist vorbei – „fantastische Spiele“

IOC-Präsident dankt Athen / Deutsche Handballer verpassen Gold / Berliner holen zwölf Medaillen

Athen Am Sonntagabend sind in Athen die Olympischen Spiele zu Ende gegangen. Sie fanden im Olympiastadion von Athen einen fröhlichen und friedlichen Abschluss. Jacques Rogge, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), sprach von „fantastischen Spielen“. Er erklärte die Spiele mit der traditionellen Schlussformel für beendet, in der er „die Jugend der Welt“ nach Peking in vier Jahren einlud. Er lobte die Athener Spiele als „unvergesslich“ und „traumhaft“, den Organisatoren bescheinigte er „brillante“ Arbeit. Um 21 Uhr 48 erlosch die Olympische Flamme.

Überschattet wurde der Schlusstag nur von einem Zwischenfall bei Marathonlauf der Männer. Sechs Kilometer vor dem Ziel löste sich ein Zuschauer aus der Menge, griff den führenden Brasilianer Vanderlei Lima an und drängte ihn von der Strecke ab. Die patroullierenden Sicherheitskräfte griffen zu spät ein, so dass Lima wertvolle Sekunden verlor. Am Ende gewann er Bronze, Gold ging an den Italiener Stefano Baldini.

Aus Angst vor Terroranschlägen gab es schärfere Sicherheitsvorkehrungen als je zuvor bei Olympischen Spielen. Die griechische Regierung investierte mehr als eine Milliarde Euro in Sicherheitsmaßnahmen und stellte 70 000 Soldaten und Polizisten zur Bewachung der Stadt ab.

Die Spiele standen im Zeichen des Dopings. Noch nie wurden so viele Sportler des Betrugs überführt wie in Athen. Insgesamt gab es 23 Dopingfälle. Auch drei Olympiasiegern erkannte das IOCdie Goldmedaille ab, der russischen Kugelstoßerin Irina Korscharenko, dem ungarischen Diskuswerfer Robert Fazekas und dem ungarischen Hammerwerfer Adrian Annus. „Je mehr Betrüger wir erwischen, desto besser ist das für unser Ansehen“, sagte IOC-Präsident Rogge.

Die deutsche Olympiamannschaft verpasste am Sonntag ihre 15. Goldmedaille: Die Handballspieler unterlagen im Finale ihrem Gegner Kroatien 24:26. Im Medaillenspiegel belegt Deutschland damit den sechsten Platz hinter den USA, China, Russland, Australien und Japan. „Der deutsche Sport ist mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte Klaus Steinbach, der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees. Insgesamt gewannen die deutschen Sportler 48 Medaillen, acht weniger als in Sydney und 17 weniger als 1996 in Atlanta. Die Bilanz verbesserte unter anderem die 42 Jahre alte Kanufahrerin Birgit Fischer aus Brandenburg, die im Viererkajak Gold und im Zweierkajak Silber gewann. Sie hat nun acht Goldmedaillen gewonnen und steht damit in der Rangliste der erfolgreichsten Olympioniken überhaupt auf Platz fünf. Innerhalb der deutschen Mannschaft nehmen die Athleten aus Berlin eine besondere Position ein. Sie gewannen zwölf der deutschen Medaillen, darunter sieben goldene.

In der Nacht zum Sonntag gab es in Athen bei Protesten gegen die US-Politik erneut schwere Ausschreitungen – obwohl US-Außenminister Colin Powell am Samstag seinen Besuch in der Hauptstadt abgesagt hatte.Tsp

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