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Suleiman

© AFP

Omar Suleiman: Ein gefragter Mann

Alle wollen ihn sprechen. In seinem Kairoer Büro geben sich die Besucher die Klinke in die Hand. Seit vier Tagen verhandelt Omar Suleiman mit der siebenköpfigen Hamas-Delegation aus Gaza und Damaskus.

Kairo - Am Donnerstag suchte ihn Israels Emissär Amos Gilad auf. Am Abend folgte ein Gespräch mit Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), der erneut auf Nahosttour ist. Generalleutnant Omar Suleiman ist nicht nur ägyptischer Geheimdienstchef im Range eines Ministers, seit Jahren ist er auch der wichtigste Kontaktmann in der Region zur palästinensischen Hamas. Er half beim Auszug der Israelis aus dem Gazastreifen, er vermittelte den sechsmonatigen Waffenstillstand im Juni 2008. Er pendelte unermüdlich zwischen den verfeindeten Fraktionen von Fatah und Hamas hin und her. Und er versuchte in den letzten Tagen vor Kriegsausbruch, mäßigend auf die Exil-Führung der Hamas in Damaskus einzuwirken, um doch noch eine Verlängerung des Waffenstillstands zu erreichen.

Geboren wurde Suleiman vor 73 Jahren in Oberägypten. In seinem Aussehen ähnelt er dem ermordeten Präsident Anwar Sadat – eine schlanke, große Erscheinung mit scharf geschnittenen Gesichtszügen. Seit jeher gehen der Geheimdienstchef und seine Leute mit kompromissloser Härte gegen die ägyptischen Muslimbrüder vor, aber auch gegen zivilgesellschaftliche Vereine, die es wagen, das Regime von Präsident Mubarak zu kritisieren. Dem Vertrauen der Hamas hat dies offenbar keinen Abbruch getan. Sie akzeptieren ihn als Friedensmakler genauso wie die Israelis. So könnte von Suleimans Geschick abhängen, ob nun nach über tausend Toten und 5000 Verletzten endlich die Waffen schweigen. 

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