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Politik: Opposition: 37 Tote in Syrien

Auch in Kairo Gewalt gegen Demonstranten

Kairo/Sanaa - Bei der blutigen Niederschlagung von Protesten in Syrien sind am Freitag nach Angaben einer Menschenrechtsgruppe mindestens 37 Menschen getötet worden. Die Sicherheitskräfte hätten mit Tränengasgranaten und scharfer Munition auf friedliche Demonstranten geschossen, sagte der Präsident der Nationalen Organisation für Menschenrechte, Ammar Kurabi, am Samstag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Er legte eine Liste mit den Namen von 30 Menschen vor, die bei Protesten in der Stadt Daraa im äußersten Süden des Landes getötet wurden. Zudem seien in der Stadt Homs 160 Kilometer nördlich der Hauptstadt Damaskus bei einer Demonstration drei Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden. Nach Darstellung der amtlichen Nachrichtenagentur Sana kam es nach dem Freitagsgebet in Daraa zu Ausschreitungen, bei denen 19 Sicherheitskräfte getötet und 75 weitere verletzt wurden.

Beim gewaltsamen Vorgehen von Sicherheitskräften gegen Demonstranten auf dem Tahrir-Platz in Kairo sind nach Angaben von Ärzten zwei Menschen getötet worden. Mindestens 18 weitere seien in der Nacht zum Samstag verletzt worden, als Militärpolizisten versuchten, den Platz von Demonstranten zu räumen, sagten Mediziner. Die Demonstranten forderten den Rücktritt des Vorsitzenden des regierenden Militärrats, Hussein Tantawi. Nach Angaben des Krankenhauses wiesen die Toten Schussverletzungen auf. Die Armee beteuerte, sie habe keine scharfe Munition eingesetzt. Die Soldaten hätten nur mit Platzpatronen in die Luft geschossen. Es sind die ersten Todesopfer auf dem Tahrir-Platz nach dem Sturz von Staatschef Husni Mubarak am 11. Februar. Bei der größten Protestkundgebung seit einem Monat hatten am Freitag zehntausende Menschen in Kairo für Prozesse gegen Mubarak sowie Vertraute aus seinem Umfeld demonstriert. Als Zugeständnis an die Demonstranten kündigte der Militärrat an, einige von Mubarak ernannte Provinzgouverneure auszutauschen.

In Jemen hat die Polizei am Freitag erneut das Feuer auf Gegner des Präsidenten Ali Abdullah Salih eröffnet und dabei drei Demonstranten getötet. Bei der Kundgebung in der südjemenitischen Stadt Taiz wurden 183 Menschen verletzt, wie Ärzte und Augenzeugen berichteten. Landesweit gingen Hunderttausende auf die Straße. AFP/dpa

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