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Politik: Opposition lehnt "Einladung" zur Regierungsteilnahme ab

BELGRAD/PRISTINA (AP). Die Sozialistische Partei von Staatschef Milosevic setzt sich für eine "Umbildung" der jugoslawischen Regierung ein.

BELGRAD/PRISTINA (AP). Die Sozialistische Partei von Staatschef Milosevic setzt sich für eine "Umbildung" der jugoslawischen Regierung ein. Alle im Parlament vertretenen Parteien sollten sich am Kabinett beteiligen, sagte am Donnerstag der Sprecher der Sozialisten, Dacic. Dies solle zur "Stärkung der Volkseinheit" beitragen. Die Regierung solle um die Kommunisten, die ultranationalistischen Radikalen und die Milosevic stützende Volkspartei Montenegros erweitert werden. Der Bund der Vojvodina-Ungarn sowie die in Montenegro regierende Demokratische Partei des Milosevic-Gegners und montenegrinischen Präsidenten Djukanovic lehnten die "Einladung" ab.

Ein serbisches Militärgericht nahm derweil Ermittlungen gegen den serbischen Oppositionspolitiker Djindjic wegen Fahnenflucht auf. Sein Anwalt bezeichnete die Vorwürfe als haltlos, da Djindjic nie einen Einberufungsbescheid erhalten habe. Djindjic war während des Kosovo-Kriegs nach Montenegro geflohen.

Ein erstes Vorauskommando der russischen Kosovo-Friedenstruppe (KFOR) traf unterdessen im deutschen Sektor im Kosovo ein. Zwei russische Schützenpanzer mit etwa 20 Soldaten wurden am Donnerstag von Bundeswehrsoldaten ins deutsche KFOR-Hauptquartier in Prizren eskortiert. Im deutschen Sektor sollen 750 russische Soldaten stationiert werden.

KFOR-Soldaten fanden indes zwei neue Massengräber. In zwei Dörfern im deutschen Kosovo-Sektor seien bisher 140 Tote entdeckt worden, hieß es. "Manche wurden begraben, manche liegen einfach herum", sagte ein KFOR-Sprecher am Donnerstag in Pristina. Die Grabstellen seien in den Ortschaften Celina und Nogavac im Südwesten des Kosovo.

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