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Papst Franziskus am Sonntagmittag bei seiner Osteransprache.

© REUTERS/Stefano Rellandini

Osteransprache auf Petersplatz: Papst mahnt Ende des "Gemetzels" in Syrien an

Syrien, Israel und Palästina, Afrika und Südamerika: In seiner Osteransprache wirbt Papst Franziskus für eine Verständigung in den großen Konfliktregionen der Welt.

Papst Franziskus hat am Sonntag in seiner Osterbotschaft für die Bereitschaft zu Frieden und Versöhnung in den Konfliktregionen der Welt geworben. An erster Stelle nannte der Papst in seiner Botschaft vor tausenden Menschen auf dem Petersplatz in Rom den Krieg in Syrien: "Diesem Gemetzel muss unverzüglich ein Ende bereitet werden", sagte er. Der Papst forderte Zugang zu Hilfen für die Not leidenden Menschen in Syrien und Respekt für das Völkerrecht. Zudem müssten "angemessene Bedingungen" geschaffen werden, um den Geflohenen die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen.

Franziskus rief abermals zur Versöhnung im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern auf. "Wir sehen dieser Tage die Wunden des anhaltenden Konflikts, der auch die Schutzlosen nicht verschont", sagte der Papst. Bei Massenprotesten der Palästinenser an der Grenze zu Israel waren am Freitag 15 Menschen von israelischen Soldaten getötet und mehr als 1400 verletzt worden. In seiner Osteransprache erwähnte Franziskus auch die Konflikte im Jemen, im Südsudan, in der Demokratischen Republik Kongo und in Venezuela.

Mit Blick auf die koreanische Halbinsel äußerte der Papst die Hoffnung, dass der Dialog Früchte tragen werde. Er wünsche sich, "dass all diejenigen, die direkte Verantwortung tragen, mit Weisheit und Umsicht handeln, um das Wohl des koreanischen Volkes zu fördern". Ziel müsse es sein, "innerhalb der internationalen Gemeinschaft vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen". Anschließend spendete er den Segen "Urbi et Orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis").

Strenge Sicherheitsvorkehrungen auf dem Petersplatz

Die Osterfeierlichkeiten auf dem Petersplatz fanden in diesem Jahr unter besonders strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. In der vorangegangenen Wochen waren mehrere Menschen in Italien unter Terrorverdacht festgenommen worden, Innenminister Marco Minniti sprach von einem erhöhten Risiko islamistischer Anschläge. Anti-Terror-Staatsanwalt Federico Cafiero de Raho sagte am Samstag, dass Rom ein besonders attraktives Ziel für radikalislamische Täter sei. Die Besucher des Petersplatzes wurden am Sonntag von Metalldetektoren durchleuchtet, Taschen wurde durchsucht. An den Zugängen bildeten sich Schlagen von Wartenden.

Am Samstagabend hatte der Papst die Ostervigil im Petersdom gefeiert. Die Osterbotschaft an die Christen von heute sei "eine Einladung, mit eintönigen Angewohnheiten zu brechen, unser Leben, unsere Entscheidungen und unsere Existenz zu erneuern", sagte Franziskus dabei. Während der Osternacht taufte und firmte der Papst acht Erwachsene, darunter Christen aus Nigeria, Italien und den USA. Auch am Gründonnerstag, am Karfreitag und am Ostersamstag hatte Papst Franziskus Messen gefeiert. Zum Auftakt der Osterfeierlichkeiten war er am Donnerstag in ein römisches Gefängnis gefahren, um Strafgefangenen die Füße zu waschen.

Ostern erinnert an die Auferstehung Jesu Christi. Es ist das wichtigste Fest für Christen in aller Welt. Der Segen „Urbi et Orbi“ gehört zu den bekanntesten Riten der römisch-katholischen Kirche. Die lateinische Formel bedeutet „Der Stadt und dem Erdkreis“ und wird nur Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl verkündet. (AFP, dpa)

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