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Ostermärsche: Proteste gegen Bundeswehr-Auslandseinsätze

Mit Kundgebungen von Frankfurt bis Berlin sind heute die Ostermärsche gegen Krieg und Rüstung fortgesetzt worden. Seit Gründonnerstag sind nach Angaben der Veranstalter mehrere zehntausend Menschen dabei gewesen.

Berlin - Nach Einschätzung des Netzwerks Friedenskooperative in Bonn lag die Beteiligung leicht über dem Vorjahr. Die meisten der Veranstalter hätten sich "höchst zufrieden" mit der Beteiligung an den Aktionen gezeigt. Die Tradition der Ostermärsche und deren Anspruch, die Diskussion um Krieg und Frieden nicht allein den Politikern zu überlassen, erweise sich als sehr lebendig. In diesem Jahr richteten sich die Proteste auch gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr.

Friedens- und globalisierungskritische Initiativen sowie Gewerkschaften und christliche Gruppen waren den Angaben zufolge beteiligt "und auch die grüne Basis war trotz oder vielleicht sogar gerade wegen der Distanzierung der Grünen-Spitze vertreten", wie das Netzwerk Friedenskooperative weiter mitteilte. Kritik der Grünen-Spitze an der Friedensbewegung wies das Netzwerk zurück. Bei den Ostermärschen sei die Zuspitzung auf die Politik der eigenen Regierung und ihrer Verbündeten nötig, verbunden mit einer deutlichen Kritik, die von der grünen Fraktion nicht geleistet werde. Vertreter der Grünen hatten der Friedensbewegung vorgehalten, keine Vorschläge etwa für Sudan zu machen.

Konflikt zwischen Grünen-Spitze und Basis?

Netzwerk-Geschäftsführer Manfred Stenner sieht einen wachsenden Konflikt zwischen grünen Spitzenpolitikern und deren Basis, der sich bei den Protesten gegen den G8-Gipfel Anfang Juni noch zuspitzen werde. So arbeite die grüne Jugend aktiv bei den Protestvorbereitungen mit, während die Parteispitze den Demonstrationsaufruf wegen zu deutlicher Kritik nicht unterstützen wolle.

Kritik äußerte das Netzwerk erneut am Tornado-Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft verlangten die Gruppen der Friedensbewegung ein energischeres Engagement für Konfliktlösungen im Nahen und Mittleren Osten. (tso/AFP)

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