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Sicherheitskräfte in Paris.

© dpa

Paris: Erschossener Terrorverdächtiger hatte deutsche Sim-Karte

Nach dem vereitelten Anschlag auf eine Polizeiwache in Paris führt eine Spur nach Deutschland. Zudem wurde in Paris noch ein weiterer Angreifer erschossen.

Nach dem vereitelten Anschlag auf eine Polizeiwache in Paris führt eine Spur nach Deutschland. Der erschossene Angreifer habe eine deutsche Sim-Karte in seinem Handy gehabt, sagte der Pariser Staatsanwalt Francois Molins am Freitag dem Sender France Inter. Die Identität des Mannes sei zudem noch nicht zweifelsfrei geklärt, fügte er hinzu. Der Attentäter habe Papiere bei sich getragen, die auf eine tunesische Staatsangehörigkeit schließen ließen. Aus Justizkreisen war am Donnerstag verlautet, der Angreifer sei in Marokko geboren, obdachlos und wegen Diebstahls polizeibekannt. Sein Name wurde mit Ali Sallah angegeben.

Ein Mann dieses Namens sei den Geheimdiensten nicht bekannt, sagte Molins weiter. Genau ein Jahr nach dem tödlichen Anschlag auf die Pariser Satirezeitung "Charlie Hebdo" war am Donnerstag in Paris ein möglicherweise islamistisch motivierter Anschlag vereitelt worden. Die Polizei erschoss den Mann, der eine Sprengstoffgürtel-Attrappe trug und mit einem Schlachterbeil bewaffnet in eine Polizeiwache eindringen wollte. Nach Angaben der Ermittler rief er "Allahu akbar" ("Gott ist groß") und trug ein auf Arabisch verfasstes Bekennerschreiben mit der Flagge der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bei sich.

Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Terrorverdachts ein. Justizministerin Christiane Taubira erklärte aber später im französischen Fernsehen, Verbindungen des Täters zu Islamistengruppen seien nicht bekannt. Sie deutete an, der Mann haben möglicherweise an einer psychischen Störung gelitten.

Nordwestlich von Paris hat die Polizei einen weiteren mit einem Messer bewaffneten Angreifer erschossen. Er habe einen Polizisten schwer verletzt, sagte Staatsanwalt Yves Jannier am Freitag. Der Mann habe am Donnerstag zunächst einen Anwohner mit einem Messer bedroht und sich daraufhin in einer Wohnung im Ort Pontoise verschanzt. Als die Polizei die Wohnung stürmte, kam es zu einem Gefecht, bei dem der Mann einen Beamten in die Brust stach. Ein Polizist feuerte mehrere Schüsse ab und traf den Mann tödlich.

Zu der anderen Tat gebe aber absolut keinen Zusammenhang, sagte Jannier. (dpa/Reuters)

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