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Paris: Festnahme nach Angriff auf Polizisten

Sechs Tage nach der brutalen Attacke auf zwei Bereitschaftspolizisten sind bei einem Großeinsatz in der Pariser Vorstadt Corbeil-Essonnes zwölf Verdächtige festgenommen worden.

Evry/Corbeil-Essonnes - Wie Staatsanwalt Jean-François Pascal in Evry sagte, werden die Verdächtigen im Rahmen eines vorläufigen Untersuchungsverfahrens wegen versuchter vorsätzlicher Tötung verfolgt. Drei von ihnen seien noch minderjährig. Alle seien polizeibekannt, teils wegen anderer Angriffe auf Polizisten. Nach Angaben des Staatsanwaltes fahndet die Polizei nach weiteren Verdächtigen, von denen noch nicht alle identifiziert seien.

Die Polizei setzte bei der Razzia im Sozialwohnungsviertel Les Tarterêts am frühen Montagmorgen 220 Beamte ein. In demselben Viertel waren zwei Beamte auf Zivilstreife am vergangenen Dienstagabend von geschätzten 20 Unbekannten angegriffen und krankenhausreif geprügelt worden; einer der beiden Polizisten verlor zwei Zähne und erlitt ein Schädeltrauma. Der Fall löste eine Debatte über Gewalt in Frankreichs Vorstädten aus, die seit den Krawallen vom vergangenen Herbst zunahm.

Pizzaschachteln verrieten Täter

Die Verdächtigen wurden nach Polizeiangaben widerstandslos festgenommen. Auf ihre Spuren kamen die Fahnder demnach unter anderem über Fingerabdrücke und DNA-Reste an Pizzaschachteln. Die Verdächtigen hatten den Angaben zufolge die Pizzas verspeist, als sie den Beamten in Les Tarterêts auflauerten.

Frankreichs Innenminister Nicolas Sarkozy hatte am vergangenen Mittwoch "garantiert", alle Täter festzunehmen: "Wir werden jeden einzelnen suchen." Sarkozy löste eine heftige Debatte aus, weil er zugleich den Richtern der Pariser Vorstadt Bobigny Nachlässigkeit im Umgang mit Straftätern vorhielt. Justizminister Pascal Clément lud zuständige Polizei- und Justizvertreter zu sich. (tso/AFP)

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